127 Hours

Filmposter 127 Hours

7.5/10

Originaltitel: 127 Hours
USA, GB | 2010 | 94 Min. | FSK: ab 12
Romanadaption, Drama, Biopic
Regie: Danny Boyle
Drehbuch: Danny Boyle, Simon Beaufoy
Besetzung: James Franco, Kate Mara, Amber Tamblyn u.a.
Kinostart: 17.02.11
DVD/Blu-Ray VÖ: 29.07.11

Links zum Film:
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Worum geht’s?

Der begeisterte Freizeitsportler Aron Ralston durchklettert im sonnigen Utah eine einsame Canyon-Landschaft. Als Aron abrutscht und in eine Felsspalte stürzt, wird sein rechter Arm von einem Felsbrocken eingeklemmt. Wie sehr er es auch versucht, es gelingt ihm nicht, den Felsbrocken zu bewegen. Weit und breit ist kein anderer Mensch in der Nähe, und Arons aussichtslose Lage wird von Stunde zu Stunde lebensbedrohlicher…

Wie ist der Film?

Die in der Kategorie „Bester Film“ nominierten Oscar-Anwärter 2011 haben teilweise beachtlich viel gemeinsam. Wie auch „The Social Network“ und „The King’s Speech“ basiert „127 Hours“ auf einer wahren Begebenheit, doch fragt man sich zunächst, ob diese Begebenheit überhaupt für einen ganzen Kinofilm taugt. In allen drei Fällen hat es funktioniert. Während „The Social Network“ und „The King’s Speech“ in erster Linie mit geschliffenen Dialogen und einer starken Ensembleleistung punkten, hat Regisseur Danny Boyle nur einen einzigen Protagonisten zur Verfügung und setzt daraufhin folgerichtig ganz stark auf rein visuelle Kraft.

„127 Hours“ ist inszenatorisch wie eine riesige Collage, aber in sich stimmig, ein aufregendes Sammelsurium verschiedener Farben, Perspektiven, Bewegungen und Klänge, überaus lebendig gefilmt, geschnitten und vertont – Doyle-Ästhetik par excellence. Das Entscheidende dabei ist, dass der Film damit nicht überfrachtet beziehungsweise zu gekünstelt wirkt, sondern dies der Geschichte, die faktisch ja nicht allzu viel hergibt, nur gut tut. Reine Geschmackssache ob die Fantasie-Sequenzen zu weit gehen oder ob gen Ende zu deutlich eine Moral mitschwingt, jedenfalls ist „127 Hours“ immer noch weniger Rührseligkeit und Manipulation als schlichtweg inspiriertes Filmemachen.

Obwohl man schon im Vorfeld weiß, was passieren wird, hält „127 Hours“ durchgehend bei der Stange. Dies ist, neben der lebhaften Inszenierung an sich, ein paar gewitzten Drehbucheinfällen zu verdanken, vor allem aber natürlich James Franco („Milk“, „Spider-Man 3“). In seiner facettenreichen Darstellung mit all dem Leid weiß er das Publikum zu berühren, agiert dabei aber nie überzogen und bleibt glaubhaft. Hier kommt Francos starke Ausstrahlung voll zur Geltung.

Nach dem Megaerfolg „Slumdog Millionär“, eine epische Liebesgeschichte, lagen die Erwartungen an Boyles Folgeprojekt in luftigen Höhen. Der Regisseur tat das Richtige: Sich nicht wiederholen und dafür eine geradezu demonstrativ kleine (wenn auch erschütternde) Geschichte wählen, um sie im gewohnten Stil auf eine angemessene Größe aufzublasen – wohlgemerkt nicht mit heißer Luft, sondern verspielter Kunst von kompetenter Hand. Ein netter Nebenverdienst von „127 Hours“ ist (neben dem sehr gelungenen Filmplakat) übrigens, dass die schmerzhafte Finalszene die abgestumpfte „Saw“-Generation in gewisser Weise wieder zurück auf den Boden der Tatsachen holt, und das gerade weil nicht alles gezeigt wird.

„127 Hours“ ist die gelungenste One-Man-Show seit „Buried – Lebend begraben“ mit Ryan Reynolds, ein emotional packendes Abenteuer. Die ganze Geschichte lässt sich in drei knappen Sätzen erzählen, und trotzdem wirkt keine der knapp 90 daraus entstandenen Filmminuten dramaturgisch überflüssig. Das (und die Tatsache, dass die Geschichte wahr ist), ist Grund genug, sich den Film einmal anzusehen.

Ähnliche Filme

Buried – Lebend begraben
Into the Wild
Moon
Cast Away – Verschollen

2 Kommentare

  1. Zuvor ahbe ich Franco nicht als besonders Guten SChauspieler wahrgenommen (wahrscheinlich weil ich ihn nur aus der Spiderman Reihe kannte) Seit 127 Hours bin ich jedoch zu einem richtigen Fan geworden. Wirklich klasse was er da abliefert.

  2. Mich hat dieser Film echt beeindruckt. Es ist einfach unglaublich bzw. macht es noch viel emotionaler zu wissen, dass das Ganze auf einer wahren Begebeneheit beruht!!! Ich kann mir einfach UNMÖGLICH vorstellen, wie man ganze 127 Stunden ohne Essen und Trinken überleben kann und dabei nicht komplett verrückt wird!!

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