Arrival

Filmposter Arrival

7.5/10

Originaltitel: Arrival
USA | 2016 | 116 Min. | FSK: ab 12
Drama, Science-Fiction
Regie: Denis Villeneuve
Drehbuch: Eric Heisserer
Besetzung: Amy Adams, Jeremy Renner, Forest Whitaker u.a.
Kinostart: 24.11.16
DVD/Blu-Ray VÖ: 24.03.17

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia
Bilder © 2016 Sony Pictures Releasing GmbH

Worum geht’s?

Zwölf riesige, außerirdische Schwebeobjekte lassen sich in unterschiedlichen Ländern auf der ganzen Welt nieder. Weil sie als beste Linguistin Amerikas gilt, wird Dr. Louise Banks vom Militär engagiert, um mit den Außerirdischen, die über Montana gelandet sind zu kommunizieren. Der Physiker Ian Donnelly steht ihr zur Seite. Die beiden müssen die Intention der Aliens entschlüsseln, während die globale Unruhe wächst und wächst.

Wie ist der Film?

Modernes Kino ist voller Science-Fiction – meist gepaart mit Superhelden, wie jene aus dem Hause Marvel, die sich ins Spektakel stürzen und in Comics bis hin zu Spielautomaten auftauchen. Als Kontrast zum spaßigen Popcorn-Kino setzt „Arrival“ auf regelrecht altmodische Science-Fiction, fern von strahlenden Helden und charismatischen Monstern. Basierend auf einer preisgekrönten Kurzgeschichte besticht der Film mit einem wunderbar naturalistischen Ansatz. Die Inszenierung versprüht die Melancholie eines regnerischen Sonntags. Ruhig, atmosphärisch dicht und aus der Sicht einer spannenden Identifikationsfigur erzählt wird die Thematik besonders nachfühlbar.

Szenenbild ArrivalBei Ausnahmeregisseur Denis Villeneuve weiß man nie genau, was man bekommt, zumal er mit stetig wechselnden Autoren zusammenarbeitet. Ein interessantes Endprodukt ist jedoch gewiss. Drehbuchautor Eric Heisserer ist eigentlich für Horrorstoffe bekannt, kann aber auch anders. Er leistet mit „Arrival“ eine stimmige Adaption des Quellmaterials. Die begnadete Amy Adams („Man of Steel“) ist wie gemacht für die Hauptrolle und spielt gewohnt nuanciert. Forest Whitaker („Der Butler“) beweist seine Größe, indem er selbst seinem limitierten Part als Colonel die gewisse Tiefe verleiht. Fragwürdig scheint die Besetzung von Jeremy Renner („Marvel‘s The Avengers“) als Physiker, doch er gibt sich authentisch und bringt eine wohltuende Prise Humor in die Handlung.

Hätte Villeneuve wie in „Prisoners“ und „Sicario“ erneut den genialen Kameramann Roger Deakins zur Verfügung gehabt, sähe „Arrival“ sicherlich noch faszinierender aus. Die visuellen Effekte erfüllen ihren Zweck; die Musik glänzt durch elegante Zurückhaltung. Und doch besitzt der Film eine große Kraft, indem er die Gehirne des Publikums füttert. Weil ‚alien‘ nicht zwingend ‚außerirdisch‘, sondern zunächst einmal ‚fremd‘ bedeutet, dient die Prämisse als Spiegel für die Menschheit. „Arrival“ erzählt raffiniert von Kommunikation und Zeit und lädt dazu ein, über den menschlichen Tellerrand hinauszudenken, ohne die Erde zu verlassen. Der globale Alien-Kontakt funktioniert hier sogar fast ohne dass die USA sich in ein besseres Licht rücken als die anderen betroffenen Länder. Fast.

„Arrival“ ist im Kinojahr 2016 quasi die Antithese zu „Independence Day: Wiederkehr“ und damit überaus erfrischend. Unter dem großskalierten Mainstream-Gewand verbirgt sich ein intimes, philosophisches Science-Fiction-Drama, das emotional packt und zum Nachdenken anregt.

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2 Kommentare

  1. Witzig, dass du ARRIVAL auch mit INDEPENDANCE DAY 2 in Verbindung gebracht hast. Du könntest vielleicht noch den Soundtrack lobend hervorheben. Ich mag „On the nature of daylight“ von Max Richter total. Auch Jóhann Jóhannssons Soundtrack ist hypnotisierend.

  2. Mal eine gekonnte Abwechslung zum sonst so vorhersagbaren Genre. Die Herangehensweise, dass die Aliens nicht auf Krieg aus sind kommt meinem Geschmack entgegen. Auch die philosophischen Fragen, die der Film bei mir hervorgerufen haben mag ich. Zwar war die Logik gegen Ende hin nicht wirklich nachvollziehbar, sobald man das Szenario weitergedacht hatte, aber durch die erfrischend andere Art des Films konnte ich das hinnehmen.

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