The Texas Chainsaw Massacre

DVD-Cover Texas Chainsaw Massacre

7/10

Originaltitel: The Texas Chain Saw Massacre
USA | 1974 | 83 Min. | FSK: ab 18
Horror
Regie: Tobe Hooper
Drehbuch: Tobe Hooper, Kim Henkel
Besetzung: Marilyn Burns, Paul A. Partain, Edwin Neal u.a.
Kinostart: 25.08.78/04.09.14
DVD/Blu-Ray VÖ: 02.02.04/16.03.12

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia
Bilder © Turbine Classics GmbH / mpi media group / Vortex, Inc.

Worum geht’s?

Fünf Jugendliche, darunter Sally und ihr im Rollstuhl sitzender Bruder Franklin, fahren in einem Van durch den heißen Süden. Sallys und Franklins Großeltern gehört ein Haus im ländlichen Texas, das die Gruppe sich ansehen will. Vor Ort lauert ein Mörder, der sich mit einer Kettensäge bewaffnet und Masken aus menschlicher Haut trägt. Er hat auch Komplizen: seine Familie.

Wie ist der Film?

Inspiriert von wahren Begebenheiten um den Mörder und Leichenschänder Ed Gein nimmt uns Tobe Hooper, der nie wieder einen vergleichbaren Erfolg verbuchen konnte, mit auf einen knappen, kurzweiligen Albtraumtrip. „Blutgericht in Texas“ – seit der neueren Heimkinoveröffentlichung auch in Deutschland nur noch „The Texas Chainsaw Massacre“ genannt – wirkt formell etwas unschlüssig, weil die an sich solide, aufgeweckte Inszenierung immer wieder von holprigen Einschüben unterbrochen wird. Unterdessen sind die schauspielerischen Leistungen mäßig, werden im fortgeschrittenen Verlauf, wenn das Grauen ausbricht, jedoch immer überzeugender.

Szenenbild Blutgericht in TexasDiese beiden Umstände müssen mit den höchst kräftezehrenden Produktionsbedingungen am unmenschlich heißen Drehort zu tun gehabt haben. So wurde Hauptdarstellerin Marilyn Burns, deren Figur Sally in einer Szene der Finger aufgeschlitzt wird, tatsächlich und ohne Vorwarnung mit dem Messer blutig geschnitten, weil Regisseur Hooper den bereits rund 24 Stunden dauernden Drehtag nur noch beenden wollte. Ferner berichtet ein Teil der Besetzung, dass die aufgewühlten Zustände vor der Kamera irgendwann gar nicht mehr so viel mit Schauspiel zu tun gehabt haben.

Umso besser für das Publikum, denn dank dieser bis dato einzigartig drastischen Hetzjagd und Tour de Force, die „Blutgericht in Texas“ veranstaltet, spricht man seither vom ‚Terrorkino‘. Bemerkenswert: Mit der direkten Darstellung grafischer Gewalt hält sich „Blutgericht in Texas“ im Zaum. Der Film schöpft seine Kraft weitestgehend aus dem immensen psychischen Druck, dem die Opfer-Charaktere und damit auch das Publikum angesichts der wahnsinnigen Familie und ihrer perversen Praktiken ausgesetzt werden – man denke etwa an das Kreischen der Kettensäge direkt hinter einem. Dass Tobe Hoopers Kulthit mit Terror gleichzusetzen ist, unterstreichen am schönsten die überzogenen Detailaufnahmen von Sallys in purer Panik weit aufgerissenen Augen.

Leatherface, der nicht nur gerne eine Kettensäge, sondern auch Masken aus menschlicher Haut trägt, ist für die Maskenmörder im Horrorfilm das Vorbild schlechthin. Während die jugendlichen Reisenden die Zivilisation verkörpern, verkörpert er alles, was die Zivilisation verdrängt und verstoßen hat – eine schöne, schön unbequeme Metapher. Heute mögen manche seiner Handlungen auf junges Publikum, das bei Masken-Horrorfilmen nur eiskalte Killermaschinen gewohnt ist, befremdlich wirken. Doch darf man dabei nicht vergessen, dass es sich bei ihm um einen geistig Zurückgebliebenen, vielleicht ein Inzestprodukt handelt. Darin liegt auch die spannende Unberechenbarkeit der Figur. Auf der Gegenseite hat „Blutgericht in Texas“ noch dazu das genretypische ‚Final Girl‘ – die letzte Überlebende – eingeführt. Ein kleiner Film mit großer Wirkung.

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