Chasing Amy

Filmposter Chasing Amy

8.5/10

Originaltitel: Chasing Amy
USA | 1997 | 113 Min. | FSK: ab 16
Komödie, Liebesfilm, Drama
Regie: Kevin Smith
Drehbuch: Kevin Smith
Besetzung: Ben Affleck, Jason Lee, Joey Lauren Adams u.a.
Kinostart: 31.07.97
DVD/Blu-Ray VÖ: 06.12.04/03.12.09

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | Filmposter

Worum geht’s?

Die Comiczeichner Holden und Banky sind seit Kindertagen beste Freunde. Doch ihre Freundschaft wird auf die Probe gestellt, als Holden die Branchenkollegin Alyssa kennen lernt und sich in sie verliebt. Alyssa mag Holden sehr, allerdings ist sie lesbisch.

Wie ist der Film?

„Finally, a comedy that tells it like it feels“ titelt das amerikanische Filmplakat, und in diesem Fall handelt es sich nicht nur um Marketing-Blabla, sondern um eine wirklich treffende Beschreibung. In seinem dritten Film frönt Kevin Smith immer noch seiner Leidenschaft für Comics und erfreut sich an ordinären Diskussionen über „Star Wars“ & Co. Gleichzeitig wagt er sich aber auch an sensible Themen wie sexuelle Identität und die Grenze zwischen Freundschaft und Liebe. Mit dieser herzergreifenden Mischung gelingt Smith eine Überraschung, die nach den Vorgängerfilmen „Clerks“ und „Mallrats“ niemand erwartet hätte. Er ist künstlerisch erwachsengeworden.

Frech, derb und gerade deshalb so wahrhaftig erörtert „Chasing Amy“ emotionale Wirrungen im (Liebes-) Leben junger Menschen. Einfühlsam lässt der Regisseur/Autor unterschiedliche Perspektiven aufeinanderprallen und leistet dabei Aufklärungsarbeit ohne Zeigefinger. So nah war man seinen Charakteren noch nie, zum miteinander Lachen und Leiden.

Das gewisse Etwas, das Ben Afflecks schauspielerischer Überzeugungskraft fehlt, wird von seinen Mitstreitenden aufgefangen. Sidekick Jason Lee überzeugt als witziger Zyniker und verleiht seiner Rolle unter dem Deckmantel der Wut gekonnt eine Prise Tragik. Hauptdarstellerin Joey Lauren Adams (damals Kevins Smiths Lebensgefährtin) ist extrem präsent und verdiente sich durch kraftvolle Szenen zu Recht eine Golden-Globe-Nominierung. Das Sahnehäubchen bildet der recht unbekannte Dwight Ewell, der als schwuler schwarzer Pseudo-Aktivist prächtig unterhält. Der Beitrag des Kult-Duos Jay und Silent Bob beschränkt sich diesmal auf eine einzige, dafür essenzielle Szene, die sitzt.

Im etwas plumpen ‚Showdown‘ droht das Drehbuch, den Bogen der Glaubwürdigkeit zu überspannen, entschädigt dafür aber mit einem reifen Ende. „Chasing Amy“ ist unterm Strich einer der aufrichtigsten Beziehungsfilme, die je gedreht wurden. Eine mit Überraschungen gespickte romantische Komödie, die aus dem Rahmen fällt. Kevins Smiths Goldstück.

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