Clown

DVD-Cover Clown

6/10

Originaltitel: Clown
CA, USA | 2014 | 100 Min. | FSK: ab 18
Horror, Drama
Regie: Jon Watts
Drehbuch: Christopher D. Ford, Jon Watts
Besetzung: Laura Allen, Andy Powers, Peter Stormare u.a.
Kinostart:
DVD/Blu-Ray VÖ: 01.03.16

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia
Bilder © Tiberius Film

Worum geht’s?

Immobilienmakler Kent McCoy erfährt am Handy, dass der gebuchte Clown für die gerade stattfindende Geburtstagsfeier seines Sohnes nicht kommen kann. Wie der Zufall so will, gräbt er in einem leerstehenden Haus ein Clownskostüm aus und mimt für die Kinderschar selbst den Spaßmacher. Später bemerkt er, dass sich Kostüm und Perücke, egal was er versucht, nicht mehr ablegen lassen…

Wie ist der Film?

Neben „Machete“ und „Hobo with a Shotgun“ gesellt sich nun auch „Clown“ zu den Filmen, die aus einem Fake-Trailer heraus entstanden. Dreistigkeit zahlt sich aus, denn nachdem die Amateurfilmer-Gruppe ‚waverlyflams‘ in ihrem Clown-Video behauptete, das angepriesene Werk stamme von Horror-Meister Eli Roth, meldete sich dieser tatsächlich, um die Trailer-Idee zu verwirklichen. „Stephen Kings Es“ machte es vor, unzählige Ableger machten es nach; „Clown“ geht einen Schritt weiter und vermischt die gängige Rotnasenphobie mit dem Körper-Horror à la David Cronenberg („Die Fliege“).

Szenenbild ClownVorsicht: Entgegen des massiv irreführenden DVD/BD-Covers fungierte Eli Roth („The Green Inferno“) weder als Regisseur, noch als Autor, bloß als Produzent. Auf dem Regiestuhl saß der bis dato unbekannte Senkrechtstarter Jon Watts, dessen Arbeit uneingeschränkt mit der von Roth mithalten kann. Was an „Clown“ am meisten überrascht, ist die konsequente Ernsthaftigkeit. Bereits die Grundidee birgt reichlich Sarkasmus-Potenzial, zudem kommen die ‚waverlyflams‘-Jungs aus dem Komödienfach, doch „Clown“ versetzt das Publikum von jeder Ironie befreit in Angst. Abgesehen natürlich vom Klischee der fröhlichen Musik, die überhaupt nicht fröhliche Momente untermalt.

Die Erzählbausteine sind wohlbekannt, die Inszenierungsmittel klassisch, doch ein hochwertiger, düsterer Look, detailverliebte Makeup-Effekte sowie die als besorgte Ehefrau und Mutter perfekt besetzte Laura Allen heben „Clown“ über den Genredurchschnitt. Respekt: Ohne Vorgeplänkel steigt der Film direkt mit seinem zentralen Konflikt ein, um den Verfall des Protagonisten ausführlich und kreativ zu erforschen. „Clown“ rutscht nicht in die stumpfe Slasher-Schiene, sondern spinnt vielmehr ein grausiges Märchen. Weil die Macher fest an ihre Idee glauben (und ihnen ein solides Budget zur Verfügung steht), reift aus einer albern anmutenden Prämisse eine absolut ernstzunehmende B-Movie-Horror-Drama-Perle. Wahrlich kein Kindergeburtstag.

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