Crazies

Filmposter Crazies

6/10

Originaltitel: The Crazies
USA | 1973 | 103 Min. | FSK: ab 16
Horror, Thriller, Science-Fiction
Regie: George A. Romero
Drehbuch: George A. Romero
Besetzung: Lane Carroll, Will MacMillan, Lynn Lowry u.a.
Kinostart: 21.12.79
DVD/Blu-Ray VÖ: 27.10.05

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | Filmposter

Worum geht’s?

Eine amerikanische Kleinstadt wird von einer Seuche heimgesucht, hervorgerufen durch einen Kampfstoff namens Trixie, der in das Grundwasser geriet. Die Infizierten sterben sofort oder werden verrückt. Das Militär veranlasst eine Quarantäne und schützt sich mit Gasmasken, während die Wissenschaftler nach einer Lösung für das Seuchenproblem suchen. Eine kleine Gruppe von Zivilisten widersetzt sich den militärischen Befehlen und schlägt sich auf eigene Faust durch den Ausnahmezustand. Die Situation eskaliert.

Wie ist der Film?

George A. Romero ist ein Fall für sich. Zombie-Virus-Horrorfilme à la „28 Days Later“ kursieren zuhauf. Doch Romero schuf 1968 mit seinem Erstling „Die Nacht der lebenden Toten“ einen Zombiefilm (genaugenommen den Zombiefilm) ohne sich dabei groß um einen Virus zu kümmern. Sein kommerziell wenig erfolgreicher dritter Film „Crazies“, gedreht fünf Jahre vor der Fortsetzung der „Dead“-Reihe mit „Zombie – Dawn of the Dead“, ist dafür ein Virusfilm ohne Zombies. Daher sollte man auch keinen Horrorfilm erwarten. Und doch lässt sich „Crazies“ keinem Genre besser zuordnen. Es ist schließlich eine nicht ganz gare Angelegenheit, aus mehreren Gründen.

Romero trommelte eine Reihe akzeptabler Schauspieler zusammen, sicherte sich eine preiswerte Musikuntermalung und eroberte mit einem bescheidenen Budget von ein paar hunderttausend Dollar das Kleinstadtleben seines Heimatstaats Pennsylvania. Im Rahmen seiner Möglichkeiten ist „Crazies“ ein solides Projekt geworden. An den paar schwachen Spezialeffekten darf man sich dabei nicht stören. Was zählt, ist Romeros Drehbuch, das durchdacht das verheerende Chaos der Großmächte angesichts einer Ausnahmesituation beschreibt, mit dem sehr gelungenen Motiv der Schutzanzug- und Gasmaskenträger als anonymisierte Gewalt.

Die an sich interessante Zukunftsvision, die noch heute ohne weiteres Wirklichkeit werden könnte, bringt leider ein paar Störfaktoren mit sich. Größtenteils werden Männer in mehr oder weniger wichtigen Positionen gezeigt, die sich gegenseitig anblaffen, um ihre Meinung zur Rettung der Bevölkerung durchzubringen. Da Romero sich dem zweiten Handlungsstrang mit den Zivilisten verhältnismäßig wenig widmet, fällt seine Kritik an Politik und Militär eine Spur zu plakativ aus und schmälert zudem die nötige Identifikation mit dem Stoff seitens des Zuschauers. Der zu hektische Schnitt, den Romero auch noch übernahm, verdirbt darüber hinaus nicht selten die Atmosphäre.

„Crazies“ leistet sich keine Totalausfälle, aber auch keine Höhenflüge. Die Hauptaufgabe des bereits gedrehten Remakes ist es, das Tempo zu drosseln und dafür Atmosphäre walten zu lassen. Romero gelang mit seinen bekannten Motiven und wieder mal recht einfachen Mitteln jedenfalls ein beunruhigendes Szenario ganz ohne Zombies, das vor allem im Schlussakt ein paar gute Ideen aufweist, mit seiner Botschaft aber zu vordergründig ausfällt, um stets interessant zu bleiben und ungestört unterhalten zu können.

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