Das verborgene Gesicht

Filmposter Das verborgene Gesicht

6.5/10

Originaltitel: La cara oculta
ES, CO | 2011 | 96 Min. | FSK: ab 12
Thriller
Regie: Andrés Baiz
Drehbuch: Andrés Baiz
Besetzung: Martina García, Quim Gutiérrez, Clara Lago u.a.
Kinostart: 13.09.12
DVD/Blu-Ray VÖ: 25.01.13

Links zum Film:
IMDb | film zeit
Bilder © 20th Century Fox

Worum geht’s?

Völlig ratlos findet sich der gutaussehende Dirigent Adrián in seinem Haus allein mit einer Videobotschaft zurückgelassen wieder. Darin verabschiedet sich seine Lebensgefährtin Belén von ihm, ohne konkrete Erklärung. Nicht einmal die Polizei kann ihre Spur aufnehmen. Als er seinen Trennungsschmerz ertrinkt, lernt Adrián die schöne Kellnerin Fabiana kennen und beginnt mit ihr eine neue Beziehung. Fabiana findet heraus, dass Belén eigentlich noch da ist…

Wie ist der Film?

Zuletzt war es „Sleep Tight“ von „[•REC]“-Regisseur Jaume Balagueró, nun kommt mit „Das verborgene Gesicht“ der nächste Thriller, der nur scheinbar ein Gruselfilm ist, aus Spanien in die deutschen Kinos, geschrieben und inszeniert von Andrés Baiz, über den man kaum etwas weiß, nur, dass er noch nicht viel Erfahrung im Spielfilmbereich hat. Erfahrung hin oder her: Mit „Das verborgene Gesicht“ liegt eine souveräne Arbeit vor.

Szenenbild Das verborgene GesichtAus einer beachtlich simplen Grundidee und sehr begrenztem, aber nicht fad werdendem Schauplatz kreiert Baiz echten Nervenkitzel, indem er die Handlung geschickt mittels verschiedener Blickwinkel zusammensetzt und sie mit Emotionen verknüpft, die das Publikum gut nachfühlen kann. Auch ganz ohne grafische Gewalt gibt es daher einige regelrecht schmerzhafte Momente, weil man den folgenschweren Fehlern der Figuren gnadenlos ausgesetzt wird und die Rettung zum Greifen nah ist.

Die Empathie funktioniert natürlich nur so gut, weil sich der Film genügend Zeit nimmt, seine Charaktere vorzustellen, ohne dabei an Tempo zu verlieren. Allerdings spielt Baiz auch gekonnt mit der Verteilung der Sympathien, in Form von Wendungen, die zum Glück nicht zu dick aufgetragen sind – ein weiterer Reiz an „Das verborgene Gesicht“, besser als die ein wenig zu plakativ eingesetzten Nacktszenen. Anderorts werden in Besprechungen normalerweise mehr Details der Handlung verraten, das würde aber einen Teil des Spaßfaktors nehmen. Da ist auch der Trailer, ja fast bereits das Filmposter zu viel.

Ästhetische Bilder, ein attraktives, fähiges Ensemble und stimmungsvolle Hollywood-Musik unterstützen hier eine Geschichte, die durch einfache Mittel dann und wann zum Haare raufen spannend ist. Leider sind die Geschehnisse so aufwühlend, dass am Ende ein gewisser Paukenschlag fehlt. Stattdessen weiß die Schlusspointe nichts mit sich anzufangen. Nichtsdestotrotz bleibt „Das verborgene Gesicht“ ein wortwörtlich schöner, kleiner Thriller, der erfrischend anders mit den Themen Eifersucht und Untreue umgeht.

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