Der Fremde Sohn

Filmposter Der Fremde Sohn

9/10

Originaltitel: Changeling
USA | 2008 | ca. 140 Min. | FSK: ab 12
Drama, Thriller
Regie: Clint Eastwood
Drehbuch: J. Michael Straczynski
Besetzung: Angelina Jolie, John Malkovich, Jeffrey Donovan u.a.
Kinostart: 22.01.09
DVD/Blu-Ray VÖ: 27.08.09

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | Filmposter

Worum geht’s?

Los Angeles, 1928. Als ihr über alles geliebter Sohn unbemerkt entführt wird, setzt die alleinerziehende Mutter Christine alles daran, ihn wieder zu finden. Nach einigen Monaten meldet sich die Polizei mit der Nachricht, dass ihr Sohn wiedergefunden wurde. Christine merkt sofort, dass der Junge, der ihr daraufhin präsentiert wird, gar nicht ihr Sohn ist. Doch niemand glaubt ihr.

Wie ist der Film?

Was „L.A. Confidential“ in einen genialen Thriller verpackt, wird hier, in keiner geringeren Qualität, als packendes Drama präsentiert: Korruption mit fatalen Folgen. „Der fremde Sohn“ ist das bestürzende Portrait einer Gesellschaft, aber in erster Linie die wahre Geschichte einer außergewöhnlichen Mutter und ihres verschwundenen Sohnes.

Mit viel Aufwand und Liebe zum Detail, aber ohne zu dick aufzutragen, bringt Clint Eastwood das Jahr 1928 auf die Leinwand. Das Zentrum des Films: Angelina Jolie. Mit ihren großen Augen und mehr als sinnlichen Lippen tanzt die Schöne mit ihrem bloßen Erscheinungsbild wohl immer etwas aus der Reihe. Doch das sollte man nicht mit einer Fehlbesetzung oder Overacting verwechseln. Jolie ist die ideale Besetzung für die besorgte Mutter und stellt ihr ganzes Können unter Beweis, wobei ihr ihre privaten Erfahrungen als Mutter sicherlich die größte Hilfe waren. Weitere große Namen findet man nur in Nebenrollen. John Malcovich spielt solide, hat aber gar nicht die Zeit seine große Präsenz zu zeigen. Geoff Pierson, Star der Sitcom „Auf schlimmer und ewig“, etabliert sich mit seinem kleinen Auftritt als Anwalt endgültig im seriösen Genre.

Dank der facettenreichen und mit einigen Überraschungen gespickten Geschichte werden die stolzen 142 Minuten, trotz der für Eastwood typischen ruhigen Inszenierung, nicht zäh. Beginnend mit einer geheimnisvollen Spannung, werden später neue Handlungsstränge eingewoben, die sich schließlich zu einer erschütternden Auflösung zusammenfügen. Durch die guten schauspielerischen Leistungen und vor allem durch die stete Lebensnähe der Geschichte schafft „Der Fremde Sohn“ es, den Zuschauer zu packen und tief zu berühren.

Clint Eastwood gelang mit „Der fremde Sohn“ wieder mal ein starkes, spannendes Drama, das den Vergleich mit Oscar-Abräumern wie „Million Dollar Baby“ nicht scheuen muss.

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