Der General

Filmposter Der General

8.5/10

Originaltitel: The General
USA | 1927 | ca. 78 Min. | FSK: ab 6
Stummfilm, Komödie, Action
Regie: Buster Keaton, Clyde Bruckman
Drehbuch: Clyde Bruckman, Al Boasberg, Charles Smith
Besetzung: Buster Keaton, Marion Mack, Joe Keaton u.a.
Kinostart: 04.04.27
DVD/Blu-Ray VÖ: 23.02.07

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | Filmposter

Worum geht’s?

1862, im Süden Amerikas. Dem Lokomotivführer Johnnie wird die Teilnahme am amerikanischen Bürgerkrieg zwischen Nord- und Südstaaten verweigert, weil er sich in seinem bisherigen Beruf als nützlich erweisen könnte. Johnnies Geliebte und deren Familie sehen ihn als Feigling, weil er kein Soldat geworden ist. Seine Ehre muss Johnnie zurückgewinnen, als seine Eisenbahn „General“ von den feindlichen Nordstaatlern entführt wird.

Wie ist der Film?

Der Sezessionskrieg – unterhaltsamere Einblicke in dieses bedeutende, an Schulen bis zum Abwinken behandelte Kapitel der amerikanischen Geschichte erhielt man nach „The General“ wohl kein zweites Mal. Es scheint fragwürdig, diese grausamen Kriegszeiten humoristisch aufzuarbeiten, doch Buster Keaton gelang sein Vorhaben dank einer gewagten, aufwendigen und realistischen Inszenierung meisterlich. Die Sympathie liegt ganz bei den tapferen Soldaten der Südstaaten, die den Krieg in Wahrheit wegen gnadenloser Unterbesetzung verloren, hier allerdings einen kleinen, spektakulären Triumph erringen.

Regisseur, Autor, Cutter und Hauptdarsteller Buster Keaton und seine Slapstickeinlagen sind, verglichen mit den legendären Chaplin-Produktionen, eher verhalten, schaffen dafür aber das Bild eines recht natürlichen, zwar tollpatschigen, doch cleveren und liebenswürdigen Helden. Die Gags werden selten mehr als ein Schmunzeln hervorrufen, fügen sich dafür aber stets schön in den Fluss der Handlung ein. Erfrischend ist auch, dass die hübsche Dame, die unser Held für sich gewinnen will, mal ungewöhnlich rau angepackt wird und sich für einen Großteil der rasanten Actionszenen als essentiell erweist. Marion Mack erledigt da ebenso wie Buster Keaton einen beachtlichen Job.

Die für die 2004 digital restaurierte Fassung neu eingespielte Originalmusik klingt gut, unterlässt es aber, die komödiantischen Aspekte des Films passend zu untermalen. Die Klänge sind lediglich spannend, heldenhaft oder romantisch. Immerhin ist dieser Streifen auch sehr actionlastig. Die Lokomotiven-Verfolgungsjagden und Stunts sind absolut beeindruckend, nicht zuletzt wegen der sehr ausgefeilten Kameraarbeit. Man vergisst fast, dass dieses Werk schon in den 20er Jahren entstand.

Was Buster Keaton auf dem Höhepunkt seiner Karriere mit einem für einen Stummfilm riesigen Budget schuf, ist eine in sich stimmige, unglaublich dynamische und authentische Abenteuerkomödie, die mit wenigen Zwischentiteln über 75 Minuten zu unterhalten weiß.

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