Interview mit einem Vampir

Filmposter Interview mit einem Vampir

5.5/10

Originaltitel: Interview with the Vampire: The Vampire Chronicles
USA | 1994 | 123 Min. | FSK: ab 16
Horror, Drama
Regie: Neil Jordan
Drehbuch: Anne Rice, Neil Jordan
Besetzung: Tom Cruise, Brad Pitt, Antonio Banderas u.a.
Kinostart: 01.12.94
DVD/Blu-Ray VÖ: 02.11.00/16.10.08

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | Filmposter

Worum geht’s?

Der über 200 Jahre alte Vampir Louis de Pointe du Lac trifft in San Francisco einen Reporter, um ihm seine Geschichte zu erzählen. 1791 lässt sich Louis als lebensmüder Jüngling von Blutsauger Lestat ewiges Leben schenken. Als Gefährten gehen die beiden auf die Jagd, doch anders als Lestat hat Louis Probleme mit dem Töten und will nach der Herkunft seiner Art forschen.

Wie ist der Film?

Ewiges Leben kann teilweise recht langweilig geraten – genau wie „Interview mit einem Vampir“. Unter Aufsicht von Regisseur Neil Jordan adaptierte Ann Rice ihren eigenen, 1976 erschienenen Roman – den ersten ihres großen Vampir-Zyklus – und breitet den Schmerz der Blutdürstigen aus. Erstaunlich, wie wenig dabei tatsächlich erzählt wird. Die wohl hübschesten Vampire der Filmgeschichte sind sicherlich nicht die spannendsten.

Dass das Publikum in zwei Stunden kaum etwas über die Hauptfiguren erfährt, wäre nicht einmal tragisch, würde sich die Handlung nicht in der immer gleichen Wehmut einer gebeutelten Seele verlieren. Prunkvolle Sets und Kostüme mit ebenso prunkvoller Musik sowie die starke Besetzung kaschieren die ziellose Reise. Der spielfreudige Tom Cruise passt perfekt als schmieriger Playboy, während Brad Pitt – hier in seiner Durchbruchsrolle – vergleichsweise katatonisch wirkt, was nicht gänzlich auf die Charaktereigenschaften der Figuren geschoben werden kann. Als heimliches Highlight sticht Kirsten Dunst hervor, die mit ihren damals elf Jahren dem Niveau ihrer Kollegen in nichts nachsteht.

Was stilvoll beginnt, scheint kein Maß zu finden. Die eindringliche Darstellung des Blutkonsums sorgt für packende Momente, nichtsdestotrotz erweist sich „Interview mit einem Vampir“ als solide abgefilmtes Ausstattungskino, das sich überlang in düsterromantischer Melancholie suhlt, um in eine banale Schlusspointe zu münden. Ein Interview, das nicht zuletzt wegen des homoerotischen Subtexts nur noch mehr Fragen aufwirft. Für Fans der theatralischen Gestik einen Blick wert – des Aufwands und der Stars wegen.

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