Iron Man 2

Filmposter Iron Man 2

7.5/10

Originaltitel: Iron Man 2
USA | 2010 | ca. 125 Min. | FSK: ab 12
Action, Comicadaption
Regie: Jon Favreau
Drehbuch: Justin Theroux
Besetzung: Robert Downey Jr., Mickey Rourke, Don Cheadle, Gwyneth Paltrow, Scarlett Johansson u.a.
Kinostart: 06.05.10
DVD/Blu-Ray VÖ: 07.10.10

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | Filmposter

Worum geht’s?

Nachdem Waffenmogul und Multimillionär Tony Stark sich öffentlich dazu bekannt hat, Iron Man zu sein, wird er zum pompös gefeierten Weltretter. Während alle Welt wenig erfolgreich versucht, an die Formel für die geniale Iron-Man-Rüstung zu kommen, erhält der gesundheitlich angeschlagene Stark frische Unterstützung für die Leitung seiner Firma, aber auch neue Feinde. Darunter ein russischer Konstrukteur, der mithilfe hochgefährlicher Eigenbau-Waffen eine alte Rechnung begleichen will.

Wie ist der Film?

Mit „Iron Man“ bekam das Kinopublikum 2008 eine faszinierende Einführung eines faszinierenden neuen Stars am Himmel der Comicverfilmungen: Tony Stark, weder aufbegehrender Loser noch pathetischer Rächer, sondern einfach mal die coolste Sau weit und breit. Die Figur entwickelt sich hin zur Vernunft und erlebt als Iron Man ihr erstes richtig großes Abenteuer. Jetzt ist die Figur also bekannt. Ob man es nun als kommerziellen Verrat oder lediglich gesteigerten Unterhaltungswert betrachtet: Die selbstverständliche Fortsetzung der Geschichte macht genau das, was sie tun muss. – Es einfach krachen lassen.

„Iron Man 2“ schmeckt noch viel mehr nach Mainstream als der erste Teil. Bei Fortsetzungen ein meist bitterer Geschmack. Doch blickt man der Wahrheit ins Auge, erkennt man, dass der Film damit nur den einzig logischen Schritt macht, zumal er sonst nur auf der Stelle treten würde. Eine fast zwangsläufige Begleiterscheinung der Weiterentwicklung ist leider eine rapide sinkende Glaubwürdigkeit. Zudem musste angesichts des perfekt pointierten Endes von Teil 1 diesmal AC/DC kräftig nachhelfen. Doch was bei den Kritikpunkten so gut wie nie zu leiden hat, ist der Spaß-Faktor.

Tief Luft holen muss man diesmal, wenn es an die Besetzung geht, neben den Spezialeffekten das größte Thema. Zunächst ist natürlich wieder Robert Downey Jr. als Tony Stark stets im Vordergrund, sorgt für massig Witz und Charme und hebt den Film auf den Fingerspitzen über Genre-Kollegen wie „Der unglaubliche Hulk“ oder „Spider-Man 3“. Für frischen Wind sorgt Sam Rockwell („Moon“) als Starks Möchtegern-Konkurrent Justin Hammer. Die überaus charmante und doch so unsympathische Masche hat er wirklich glänzend drauf.

Auffällig ist der eiskalte Austausch von Terrence Howard („Hustel & Flow“, „Awake“) mit Don Cheadle („Hotel Ruanda“) für die Rolle des Col. James „Rhody“ Rhodes, Starks Militärkumpel. Der Wechsel wirkt weit weniger nötig als beispielsweise Katie Holmes / Maggie Gyllenhaal in „Batman Begins“ / „The Dark Knight“, tut aber genauso wenig weh. So wie der Charakter für Teil 2 geschrieben wurde, hätte Howard gar nicht mehr gepasst, und Cheadle macht einen guten Job. Fast-Oscarpreisträger Mickey Rourke („The Wrestler“) verlässt sich diesmal fast gänzlich auf sein äußeres Erscheinungsbild, was bei diesem ausgeflippten Herrn zwischendurch auch mal in Ordnung geht. Ähnliches gilt für Scarlett Johansson („Vicky Cristina Barcelona“), von der man in so einem Film glücklicherweise auch nicht mehr erwartet beziehungsweise erwarten muss. Gwyneth Paltrow darf ihre Rolle weiter ausbauen und bleibt dabei so sympathisch wie zuvor. Schließlich ist da noch für ein paar kurze Szenen ein Samuel L. Jackson. Er trägt eine Augenklappe.

Was die zahlreichen Nebenfiguren angeht, so wirft zum Glück nicht jede gleich einen neuen Handlungsstrang auf, wie es die Vorschau befürchten lässt. Somit ist „Iron Man 2“ zwar laut und knallbunt, aber nicht überladen. Ein Spagat, der in Hollywood oft scheitert.
„Iron Man 2“ ist spektakulärer ausgestattet, prominenter besetzt, Soundtrack-fixierter, schlichtweg kommerzieller als sein Vorgänger. Für echte Vorwürfe reicht das nicht. Man kann froh sein wenn kommerzielles Popcorn-Kino so ohne Längen und Ausrutscher auskommt, wie „Iron Man 2“ es tut. Spaßiger Mega-Krawall mit attraktivem Ensemble – alles in bester Ordnung.

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7 Kommentare

  1. Stimm ich weitestgehend zu, auch wenn’s bei mir wieder mal ‘n Punkt mehr gab 😉
    “Schließlich ist da noch für ein paar kurze Szenen ein Samuel L. Jackson. Er trägt eine Augenklappe” – das fasst es gut zusammen. Sein Beitrag zum Film war wirklich kein unverzichtbarer.
    Ansonsten würde ich auch sagen, dass das Blockbusterkino ist wie’s gerne sein darf, kracht ordentlich, ist nicht völlig geistlos und insgesamt kaum schwächer als Teil 1

  2. Okay, überredet. Hatte ihn eigentlich ausgemacht kurz nach Mickey Rourke (nicht weil ich ihn nicht mag) aber ich war so enttäuscht nach dem tollen 1. Teil, den ich mir sogar gekauft hatte. Muss wohl doch noch mal an Teil 2 ran.

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  1. Review: Iron Man 2 (Film)

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