King Kong (2005)

Filmposter King Kong

9.5/10

Originaltitel: King Kong
USA, NZ | 2005 | 187/201 Min. | FSK: ab 12
Abenteuer, Fantasy, Liebesfilm
Regie: Peter Jackson
Drehbuch: Fran Walsh, Philippa Boyens, Peter Jackson
Besetzung: Naomi Watts, Jack Black, Adrien Brody u.a.
Kinostart: 14.12.05
DVD/Blu-Ray VÖ: 04.04.06/26.03.09

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | Filmposter

Worum geht’s?

Regisseur Carl Denham reist mit seinem neuen Star Ann Darrow und seiner Crew zur verborgenen Insel Skull Island, um einen spektakulären Film zu drehen. Die Ureinwohner der Insel unterwerfen sich einem gigantischen Affen namens Kong. Als man die reizende, blonde Schauspielerin entdeckt, wird sie entführt und Kong als Menschenopfer dargeboten. Ahnungslos stellen sich die Filmleute und Seefahrer den Gefahren von Skull Island, um Ann zu befreien. Denham wittert ein Sensationsgeschäft: Er will den Riesenaffen einfangen und in New York City ausstellen.

Wie ist der Film?

Kaum zu glauben: Unmittelbar nach seiner „Der Herr der Ringe“-Filmtrilogie legt Regisseur Peter Jackson noch ein episches Meisterwerk nach. Sein Herzblut und seine Liebe zum Kino sind in jeder Szene zu spüren. „King Kong“ anno 2005 hält sich eng an die Urfassung von 1933. Dass die Neuverfilmung erheblich länger ausfällt, liegt weitestgehend daran, dass Jackson das Potenzial des Originals mittels neuer technischer Möglichkeiten voll ausschöpfen will. Es funktioniert.

Die Exposition lässt sich Zeit, aber sie ist nie träge, sondern mit schmissiger Montage liebevoll erzählt. Durch den zeitlichen Abstand des Remakes wird der Ausgangsort des Geschehens – New York im Jahre 1933 – umso sorgfältiger beleuchtet; nun fließen auch die Great Depression und die Prohibition in die Handlung ein. Allein diese differenzierte Zeitreise bietet einen zusätzlichen Wow-Effekt gegenüber dem Original, in welchem 1933 Gegenwart war. Erfreulich sind auch die vielen kreativen Anspielungen, die Insidern verdeutlichten, wie sehr die Vorlage geschätzt wird.

Auf Skull Island, die nie gefährlicher aussah, regiert dann die Lust am Spektakel. Die Actionszenen mit zahlreichen Riesenungeheuern sind schlicht atemberaubend. Freilich greift der Film hier massiv auf CGI und Greenscreen zurück, aber Jackson gelingt es, seine Computereffekte mit Leben zu füllen, interagieren sie doch immer mit realen Personen und sehen wunderbar dreckig und detailliert aus. Das visuelle Glanzstück von „King Kong“ ist natürlich die Titelfigur selbst, die durch Andy Serkis ihre Seele erhält. (Serkis tritt übrigens auch in menschlicher Gestalt in einer weiteren, unterhaltsamen Rolle als Schiffscrewmitglied Lumpy auf.)

Kong überzeugt nicht nur durch die wegweisende Performance Capture-Animation, die nach Gollum nochmal eine Schippe drauflegt, sondern auch, weil er sich wie ein echter Gorilla verhält. Mit Naomi Watts („21 Gramm“) fand man die ideale Schöne für das Biest. Sie strahlt dieselbe Engelsunschuld aus wie damals Fay Wray und schauspielert auch mit dem charmanten Hang zur Theatralik. Es sind so manche interessante Casting-Entscheidungen auszumachen, doch als größter Besetzungscoup muss wohl Jack Black („School of Rock“) genannt werden. Der Komödiant erscheint für ein solches Projekt überhaupt nicht naheliegend, füllt die Rolle des Carl Denham jedoch perfekt aus.

Die gigantischen Dimensionen sind gleichzeitig auch der winzige Wehrmutstropfen in „King Kong“, wenn all die Monsterangriffe einander arg ähneln, die Vorlage unbedingt übertreffen wollen und ins selbstzweckhafte Effektgewitter kippen. In der Extended Version etwa gibt es noch mehr Actionszenen, die auf der einen Seite beeindrucken, andererseits die Handlung ausbremsen. Aber Jackson findet schließlich auch zum emotionalen Kern der Geschichte zurück und arbeitet die Tragödie meisterhaft heraus.

Peter Jacksons „King Kong“ ist das ultimative Leinwandabenteuer; Hochgenuss in satten Farben und mächtiger Tonkulisse, spektakulär wie sensibel. Ein Monumentalwerk in bester Tradition, das sich tief vor dem Original verbeugt und gleichzeitig mit modernster Technik zum Staunen bringt. Pure Kinomagie im Digitalzeitalter, und eines der besten Remakes aller Zeiten.

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1 Kommentar

  1. Okay, Peter Jacksons “Kong” kann eigentlich nur wegen der digitalen Effekte punkten. Die Story wirkt tatsächlich in die Länge gezogen und teilweise eher komisch. Es gibt dann eine einzige Szene, die den Film total ruiniert.
    Wenn “Kong” mit “seiner” Ann verspielt über das Eis rutscht, ist die Dramatik futsch, und man sehnt sich Ende geradezu herbei.

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