Monsieur Lazhar

Filmposter Monsieur Lazhar

8/10

Originaltitel: Monsieur Lazhar
CA | 2012 | 95 Min. | FSK: ab 12
Drama
Regie: Philippe Falardeau
Drehbuch: Philippe Falardeau
Besetzung: Mohamed Fellag, Sophie Nélisse, Danielle Proulx u.a.
Kinostart: 12.04.12
DVD/Blu-Ray VÖ: 12.10.12

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | film zeit | Filmposter

Worum geht’s?

Eine Grundschule in Montreal wird erschüttert, als sich eine beliebte Lehrerin im Klassenzimmer erhängt. Für die traumatisierte Klasse der Verstorbenen muss ein Nachfolger gefunden werden. Da meldet sich der aus Algerien eingewanderte Monsieur Lazhar, den die Schulleiterin nach anfänglicher Skepsis einstellt, da er der einzige Kandidat ist. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten kann Lazhar die Kinder für sich gewinnen. Auch er hat mit einer schweren Vergangenheit zu kämpfen.

Wie ist der Film?

Schnell wird klar, dass in der vordergründigen Schlichtheit von „Monsieur Lazhar“ eine bemerkenswerte Kunst liegt. Am Ende ist man tief bewegt, und weiß fast gar nicht so recht, warum – so subtil erzählt „Monsieur Lazhar“ von Verlust, Veränderung, dem Gefühlschaos dazwischen und gegenseitiger Unterstützung. Der kanadische Kritikerliebling deutet fast nur an und ist dennoch genau beobachtet, nimmt seine sehr jungen wie seine älteren Figuren gleichermaßen ernst.

Viele Filme hinterlassen einen unbefriedigenden Eindruck, weil ihre Themen oberflächlich behandelt wirken. Im Unterschied dazu weiß „Monsieur Lazhar“ einfach den richtigen Punkt zu treffen, an dem es am klügsten ist, nicht weiter auszuformulieren und das Publikum weiterdenken zu lassen. Aus dem Dezenten schöpft das Drama seine Kraft, elegant gefilmt, passend begleitet von behutsamer Klaviermusik. Durch sein gekonntes Maß an Zurückhaltung ist „Monsieur Lazhar“ angenehm authentisch. Das ist Mut zur Lücke im besten Sinne, leicht und doch sehr tiefsinnig, gut gespielt, herzlich und ungekünstelt.

„Monsieur Lazhar“ war in der Nominiertenliste des Oscars für den besten fremdsprachigen Film 2012 chancenlos gegen den wesentlich intensiveren Sieger „Nader und Simin – Eine Trennung“, erweist sich aber als würdiger Mitstreiter und schließlich Geheimtipp, der mehrere schwierige Themen mit viel Fingerspitzengefühl unter einen Hut bringt. Sicherlich einer der überzeugendsten Filme über das Lehrer-Schulklassen-Verhältnis und Trauerarbeit.

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