Moonlight

Filmposter Moonlight

7/10

Originaltitel: Kong: Moonlight
USA | 2016 | 111 Min. | FSK: ab 12
Drama, Coming-of-Age
Regie: Barry Jenkins
Drehbuch: Barry Jenkins
Besetzung: Trevante Rhodes, André Holland, Janelle Monáe, Ashton Sanders, Naomie Harris, Mahershala Ali u.a.
Kinostart: 09.03.17
DVD/Blu-Ray VÖ: 25.08.17

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia
Szenenbild © A24 / DCM

Worum geht’s?

Miami, wo Arm und Reich nebeneinander leben: Der kleine Chiron läuft von seinen Mitschülern und seiner Mutter davon und gewinnt in dem Drogendealer Juan eine Art Ersatzvater. Als Teenager kämpft er weiter damit, seinen Platz im Leben zu finden. Im Erwachsenenalter hat Chiron sich verändert, doch die Vergangenheit hinterließ tiefe Spuren und holt ihn durch einen Anruf wieder ein.

Wie ist der Film?

Quasi im letzten Moment gewann „Moonlight“ den Oscar 2017 für den besten Film, und nicht der Wettbüro-Favorit „La La Land“, womit die Academy wohl ein politisches Statement über die Hollywood-Selbstbeweihräucherung stellte. „Moonlight“ ist aber nicht nur ein Triumph für die afroamerikanische Bevölkerung, sondern ein Drama, das eine sehr universelle Sprache spricht.

Szenenbild MoonlightBasierend auf dem Theaterstück „In Moonlight Black Boys Look Blue“ schrieb Regisseur und Autor Barry Jenkins eine spürbar persönliche Geschichte über das Anderssein. Die lineare Struktur in drei Kapiteln ist schlicht, de facto passiert wenig, aber Jenkins besticht durch seine Einfühlsamkeit in den einzelnen Szenen. Weil die drei Hauptdarsteller, die den Protagonisten in drei Lebensetappen verkörpern, dieselbe Verletzlichkeit transportieren, halten sie den Film zusammen. Gerade beim erwachsengewordenen Chiron ist es interessant, zu beobachten, wie die kindliche Unsicherheit unter dem Gangster-Panzer durchscheint. Es fällt leicht, sich in diese Figur hineinzuversetzen. Einen entscheidenden Beitrag leisten dazu die gut ausgearbeiteten Nebenfiguren. Ohne sie wäre Chiron dann doch nur ein schablonenhafter Eigenbrötler.

Das Drehbuch vereint gefährlich viele Drama-Klischees (Drogensucht, Mobbing, sexuelle Orientierung etc.) in einem einzigen Film, doch da die Handlung viel Raum für eigene Interpretation lässt, gerät sie nicht pathetisch. Es ist Vor- und Nachteil zugleich: „Moonlight“ besteht aus Fragmenten. Ein an sich simpel gestricktes, harmloses, aber sehr aufrichtiges Drama, aufgewertet durch nette optische Inszenierungsideen und spannende musikalische Kontraste zwischen Hip Hop und Streichern. Eine zart berührende Erkundung von (männlicher) Identitätsfindung und dem Bedürfnis nach Nähe.

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