Navajo Joe

DVD-Cover Navajo Joe

6/10

Originaltitel: Un dollaro a testa Navajo Joe
IT, ES | 1966 | ca. 91 Min. | FSK: ab 18
Western
Regie: Sergio Corbucci
Drehbuch: Fernando Di Leo, Piero Regnoli
Besetzung: Burt Reynolds, Aldo Sambrell, Fernando Rey u.a.
Kinostart: 27.04.64
DVD/Blu-Ray VÖ: 29.05.09/02.12.11

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia
Bilder © Koch Media

Worum geht’s?

Der Bandit Duncan und seine Männer massakrieren ein Indianerdorf, woraufhin der überlebende Indianer Joe auf Rache sinnt. Als ein Teil von Duncans Bande einen Zug überfällt und dabei von Joe außer Gefecht gesetzt wird, plant Duncan einen Angriff auf das Ziel des Zuges: die Stadt Esperanza. Gegen einen Dollar pro erledigten Verbrecher bietet Joe an, die Stadt zu beschützen.

Wie ist der Film?

Szenenbild Navajo JoeIn Deutschland früher auch als „An seinen Stiefeln klebte Blut“ und „Kopfgeld: Ein Dollar“ vertrieben, ist „Navajo Joe“ ein weiterer Brutalo-/Italo-Western von Sergio Corbucci, der hinter den Hits „Django“ und „Leichen pflastern seinen Weg“ klar zurückbleibt, aber immerhin ein paar eigene, interessante Komponenten besitzt.

Burt Reynolds (später: „Striptease“, „Boogie Nights“) ist hier mit befremdlichem Teint in seiner ersten großen Hauptrolle zu sehen und gibt solide den betont verwegenen, einsamen Helden unter ins beinahe Groteske überzogenen Bösewichten. Eine Klasse für sich ist der Banditenanführer Duncan, gespielt von Aldo Sambrell, denn derart kompromisslos und oft, wie er einfach so Menschen über den Haufen schießt, gibt es kaum einen Vergleichbaren in der Kinogeschichte – ein klares Indiz für Corbuccis Mut zur Härte, für die seine Filme so beliebt sind. Dazwischen, geradezu beiläufig, werden auch nicht die schönen Frauen vergessen – und fertig ist ein effizientes Gesamtpaket für die schnelle Erwachsenenunterhaltung.

„Navajo Joe“ ist überdies einer der wenigen Italo-Western, die um das indianische Volk kreisen, wie es in früheren US-Western üblich war, statt um böse Mexikaner. Nützlich, denn auf diese Weise wird einem auch mal auf die direkte, bissige Corbucci-Art beigebracht, wer zuerst da war, im Wilden Westen. Doch das wahre Markenzeichen von „Navajo Joe“ ist die schlichtweg großartige Musik – vielseitig, eingängig, stimmungsvoll – ohne die der Film nur einen Bruchteil seiner Klasse hätte. Hinter dem Komponistenpseudonym Leo Nichols verbirgt sich kein geringerer als der große Ennio Morricone. Die Musik ist so gut, dass Quentin Tarantino sie kurzerhand für die Einleitung seines „Kill Bill: Volume 2“ wiederverwertete. So klein und comichaft der Film ist, er hinterlässt eben auch Eindruck.

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3 Kommentare

    • Danke für den Hinweis, ist korrigiert! Die beiden Namen bringe ich gerne mal durcheinander. Freut mich, wenn jemand so aufmerksam liest! Schade, dass es sieben Jahre gedauert hat. 😀

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