Pacific Rim

Filmposter Pacific Rim

7.5/10

Originaltitel: Pacific Rim
USA | 2013 | 131 Min. | FSK: ab 12
Science-Fiction, Action
Regie: Guillermo del Toro
Drehbuch: Guillermo del Toro, Travis Beacham
Besetzung: Charlie Hunnam, Idris Elba, Rinko Kikuchi u.a.
Kinostart: 18.07.13
DVD/Blu-Ray VÖ: 22.11.13

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | film zeit
Bilder © Warner Bros. Entertainment Inc.

Worum geht’s?

In naher Zukunft: In immer kürzeren Abständen tauchen gigantische Monster – Kaijus – durch ein Portal zu einer anderen Welt aus den Tiefen des Pazifik auf und verwüsten ganze Städte. Die Menschen verteidigen sich mit ebenso großen Robotern – Jäger. Diese werden von zwei Piloten gesteuert, deren Gehirne über eine Neuronenbrücke gekoppelt sind. Als nicht einmal mehr die Jäger den Angriffen standhalten, bleibt als letzte Hoffnung, herauszufinden, wie man das Portal im Meer schließt.

Wie ist der Film?

Da in der Horror-Trash-Ecke seit einigen Jahren Riesenungeheuer in Werken wie „Mega Shark Versus Crocosaurus“ oder „Sharktopus“ ihre mehr oder weniger glorreiche Wiedergeburt feiern, war es einfach an der Zeit, auch im Mainstream-Blockbuster-Kino auf diesen Trend zu reagieren und die Bedrohung aus der Tiefe mal wieder wirklich bedrohlich wirken zu lassen. In Tradition der japanischen Kaijū-Filme, die mit „Godzilla“ (1954) Weltruhm erlangten, bemüht sich „Pacific Rim“ nach dem Motto ‚höher, schneller, weiter‘, oder eher ‚höher, höher, höher‘ um ein Spektakel sondergleichen und liefert dabei wie erwartet coole, flache, aber nicht dämliche Bombast-Unterhaltung.

Szenenbild Pacific RimEinige Mankos, die angesichts eines solchen Projekts zu befürchten sind, weiß „Pacific Rim“ zu vermeiden. Es handelt sich um keine Selbstbeweihräucherung der Vereinigten Staaten, zumindest nicht für US-Sci-Fi-Kriegsfilm-Verhältnisse, denn die Geschichte vermittelt tatsächlich einigermaßen den Eindruck einer globalen Schlacht, in der die Länder einander helfen. Das Publikum wird von der ersten Minute an mitten in die Handlung geworfen und übersteht eine zweistündige Laufzeit praktisch ohne Längen. Dramaturgisch droht „Pacific Rim“, sich im fortgeschrittenen Verlauf zu verzetteln, weil es mehrere Showdowns gibt, kriegt aber die Kurve, weil man emotional ausreichend in das Geschehen involviert ist. Denn die nötige Balance zwischen Charakterzeichnung und Action stimmt.

Charlie Hunnam („Children of Men“) gibt den austauschbaren, aber überzeugenden Sixpack-Helden, während Rinko Kikuchi („Babel“) eine willkommene Würze in die ansonsten stereotypische Besetzung bringt. Idris Elba („Prometheus – Dunkle Zeichen“) kitzelt aus der vertrauten Rolle des strengen, unnahbaren Vorgesetzten gekonnt die Sympathie und Menschlichkeit heraus. Ron Perlman („Hellboy“) spielt eben wieder eine Ron Perlman-Rolle. Charlie Day („Kill the Boss“) und Burn Gorman („Oxford Murders“) hätten als Bilderbuch-Nerds mit entscheidenden Forschungsergebnissen gut und gerne ein bisschen subtiler angelegt sein können, sorgen aber so oder so auf humorvolle Weise für das wichtige Gegengewicht zu den rauen Ozeanprügeleien.

Freilich schaltet das Gehirn bei den wortwörtlich übermenschengroßen Schlachten mal kurzzeitig ab, doch bewegt sich die Reizflut in einem akzeptablen Rahmen und schlägt in dieser Hinsicht die vergleichbare Materialschlacht von „Man of Steel“. Das liegt auch am angenehm flotten, nicht zu hektischen Schnitttempo und der klaren Kameraführung. Zum Glück bewegen sich gigantisch große Dinge in der Regel nicht so schnell wie mannshohe Flitzer. „Pacific Rim“ ist ganz auf ‚Epicness‘ gepolt und dabei erfolgreich. Es gibt eine gesunde Prise Humor, wie auch einen Schuss unfreiwillige Albernheit, wie es sich bei Kampfgegnern, die nach mutierten Actionfiguren aussehen, kaum vermeiden lässt. Doch das Niveau hält sich stets über dem eines „Transformers“.

„Pacific Rim“ sollte unbedingt auf der großen Leinwand genossen werden, für die er gemacht wurde. Nicht unbedingt in 3D, aber die zusätzliche Tiefe im Bild weiß die grimmige, authentische Optik durchaus zu unterstützen. Egal ob stumpfe Glorifizierung der Menschheit oder sogar doch Denkanstoß über das Verhältnis zwischen Mensch, Natur und Maschine sowie die begangenen Fehler in dieser Beziehung – „Pacific Rim“ ist ein lupenreiner Sommerblockbuster und kann sogar noch einen draufsetzen, als man denkt, größer geht’s nicht. Vom erzählerischen Standpunkt aus ist das solide Stangenware mit üblichem Heldentum, setzt dafür aber neue Technikmaßstäbe im modernen Popcornkino. Monsterexperte Guillermo del Toro („Pans Labyrinth“) gelingt es nach langer Regie-Abstinenz, uns davon zu überzeugen, dass die Größe manchmal doch entscheidend ist.

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4 Kommentare

  1. Größe ist wohl entscheidend um die breite Masse zu erreichen. Das war denk ich auch die Intention von del Toro. Nichtsdestotrotz sehr unterhaltsam aber Drehbuch und Regie ließen ordentlich zu wünschen übrig 😀

    • Annäherung an die breite Masse lasse ich mir bei so einem Projekt sogar durchaus gefallen. In so einem Fall gehört das einfach dazu. Da einen typischen del Toro mit seiner Verschrobenheit zu erwarten, wäre albern.

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