Rashomon – Das Lustwäldchen

Filmposter Rashomon - Das Lustwäldchen

8/10

Originaltitel: Rashōmon
JP | 1950 | 83 Min. | FSK: ab 12
Drama, Thriller, Mystery
Regie: Akira Kurosawa
Drehbuch: Shinobu Hashimoto, Akira Kurosawa
Besetzung: Toshirō Mifune, Machiko Kyō, Takashi Shimura u.a.
Kinostart: 04.08.52
DVD/Blu-Ray VÖ: 11.01.06

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | Filmposter

Worum geht’s?

Kyoto, irgendwann im 12. Jahrhundert. In einem Wald wird die Frau eines Samurai von einem Banditen vergewaltigt. Der Samurai stirbt durch eine Klinge. Die Geschehnisse werden schließlich vor Gericht in vier völlig verschiedenen Versionen vorgetragen, von verschiedenen Zeugen bzw. Beteiligten des Verbrechens.

Wie ist der Film?

Der Eindruck, dass die Japaner einen an der Waffel haben, wird durch Filme wie „Rashomon“ nicht gerade geschmälert. Denn die sehr theatralische und hochexpressive Darbietung der Schauspieler löst sicher bei vielen Zuschauern Skepsis aus. Nur kann es doch nicht von ungefähr kommen, dass dieses Werk von Akira Kurosawa das japanische Kino ein Stück weit revolutionierte.

Anders betrachtet ist „Rashomon“ nämlich ein Film, der veranschaulicht, welch immensen Wert Ehre, Würde, Stolz und Tradition in der fernöstlichen Welt vor unserer Zeit hatten. Außerdem geht es um das Phänomen der Wahrheitsfindung, wo die Realität durch Sinneseindrücke und individuelle Gedächtnisleistung verzerrt wird, was für den Menschen die Existenz der einen Wahrheit unmöglich macht. Und schließlich wird gezeigt, dass in der japanischen Kultur vor dem 13. Jahrhundert die Wahrung der eigenen Ehre weit über der Schuldzuweisung zum Selbstschutz stand.

Regie und Kamera vermitteln die Geschichte um verschiedene Versionen einer Mordtat, wie sie später noch in unzähligen Detektivfilmen auftauchte, in geschickten und spannenden Bildern, auch wenn der Film sehr gemächlich beginnt.

„Rashomon“ (Der Zusatz „Das Lustwäldchen“ ist laut Wikipedia übrigens ein Übersetzungsfehler), gehört zu den Filmen, die nach dem ersten Anschauen noch deutlich wachsen, wenn man sich vor philosophischem und historischem Hintergrund mit ihnen beschäftigt. Da ist es dann auch zweitrangig, dass der Film nicht den heutigen westlichen Sehgewohnheiten entspricht.

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