Sein Mädchen für besondere Fälle

Filmposter Sein Mädchen für besondere Fälle

7/10

Originaltitel: His Girl Friday
USA | 1940 | ca. 88 Min. | FSK: ab 12
Komödie
Regie: Howard Hawks
Drehbuch: Charles Lederer
Besetzung: Cary Grant, Rosalind Russell, Ralph Bellamy u.a.
Kinostart:
DVD/Blu-Ray VÖ: 21.01.03

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | Filmposter

Worum geht’s?

Walter Burns, Herausgeber einer Tageszeitung, hätte seine Ex-Frau und ehemalige Arbeitskollegin Hildy gerne wieder zurück, doch diese eröffnet ihm beim ersten Treffen nach längerer Zeit, dass sie einen neuen Verlobten hat und ihn schon am Tag darauf heiraten will. Durch seinen Charme und seine Gerissenheit wickelt Burns den neuen Verlobten um den Finger und versucht, als sich eine Sensationsstory anbahnt, aus Hildy doch nochmal die alte Profijournalistin heraus zu kitzeln.

Wie ist der Film?

Wahnsinn. „Sein Mädchen für alle Fälle“ ist ein durch und durch atemloser Film. Über die knapp anderthalb Stunden herrscht keine zehn Sekunden lang Stille; das pfiffige Drehbuch liefert ohne wirkliche Verschnaufpause die wohl rasanteste Dialogsalve der Filmgeschichte, allein daraus schöpft der Streifen sein irres Tempo. Durch die wahrlich glückliche Entscheidung, entgegen der Vorlage aus einer der beiden Hauptfiguren eine Frau zu machen, wird die Geschichte zur Screwball-Comedy und erhält damit ihren besonderen Reiz.

Howard Hawks‘ zweite Komödie mit Cary Grant nach „Leoparden küsst man nicht“ ist nicht mehr albern, sondern feuert mit Stil einen Reigen trockener, bissiger Sprüche am laufenden Band ab. Leider bleibt da auch fast keine Zeit zum Lachen. Die Theaterherkunft der Geschichte merkt man dem Film an – der allergrößte Teil der Handlung spielt sich allein im „Press Room“ ab, die Räumlichkeiten sind stets schlicht und nebensächlich. Alles ist nur auf die Figuren ausgerichtet, deren sich immer wieder überlappende Dialoge in ihrer fast bemühten Turbulenz beeindruckend natürlich wirken.

Cary Grant funktioniert prächtig in seiner Paraderolle des Charmeurs, auch wenn ihm diesmal ein Schuss skrupelloser Macho beigemischt wurde, und mit der damals verhältnismäßig unbekannten Rosalind Russel fand sich eine wunderbare Hauptdarstellerin, der man mit Freude zusieht, wie sie ganz auf Augenhöhe mit Grant agiert. Das Ensemble – im Grunde das Einzige, woraus dieser Film besteht – ist zum Niederknien. Man kann sich gerne von diesem verbalen Screwball-Zug überrollen lassen. Aber es ist auch verständlich, wenn dabei der eine oder andere Zuschauer die Notbremse ziehen möchte.

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