Super Drama Movie

DVD-Cover Super Drama Movie

3/10

Originaltitel: Spanish Movie
ES | 2009 | 83 Min. | FSK: ab 16
Komödie, Parodie, Direct-to-DVD
Regie: Javier Ruiz Caldera
Drehbuch: Paco Cabezas, Eneko Lizarraga
Besetzung: Joaquín Reyes, Alexandra Jiménez, Silvia Abril, Carlos Areces, Leslie Nielsen u.a.
Kinostart:
DVD/Blu-Ray VÖ: 13.08.10

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | Universum Film
Bild © Universum Film

Worum geht’s?

Die verführerische Ramira fängt in einem gruseligen Haus als Kindermädchen an und muss sich um die beiden Sprösslinge der strengen Hausherrin kümmern. Der kleine Simeón fängt im Sonnenlicht Feuer und die Tochter Ofendia quält mir Vorliebe Fabelwesen, die ihr zulaufen. Zudem liegt im Obergeschoss auch noch der angeblich gelähmte Pedro, dem Ramira es sofort angetan hat. Die rassige Dame hat also nicht nur mit ihrem Ehemann, der arbeitslos und betrunken zu Hause auf der Couch herumlungert, alle Hände voll zu tun.

Wie ist der Film?

Sie sind wieder da: Die großen roten Lettern, die irgendwas mit „Movie“ verkünden. Doch halt, Jason Friedberg und Aaron Seltzer, die Schöpfer von „Date Movie“, „Fantastic Movie“ und „Disaster Movie“, sind doch gerade mit der Vampirfilm-Parodie „Beilight – Biss zum Abendbrot“ beschäftigt. Wer macht also nun einen auf Seltzer/Friedberg? Es sind die Spanier, die wohlgemerkt nicht einfach die neusten Blockbuster, sondern sich selbst auf die Schippe nehmen. Grund genug dafür gibt es tatsächlich, da speziell in den letzten Jahren einige spanische Produktionen auch außerhalb Europas beachtliche Erfolge feierten. Zwar sieht die breite Masse bei keinem dieser Filme einen Grund zum Lästern, aber Parodien verkaufen sich bekanntlich immer gut. Schade, wenn auch nicht im Geringsten überraschend, ist nur, dass der spanische Regisseur und seine beiden Schreiberlinge sich auf das gleiche Kindergarten-Niveau herab begeben wie die Vorbilder aus den USA.

„The Others“, „Das Waisenhaus“, „Volver“, „Das Meer in mir“, „Open Your Eyes“, „Pans Labyrinth“ und „[•REC]“ sind die Filme, die in „Super Drama Movie“ hauptsächlich durch den Kakao gezogen werden und von denen wenigstens die Hälfte dem Zuschauer bekannt sein sollte (hier in etwa nach Wichtigkeit geordnet). Man kennt es: Aus den einen Filmen entnimmt die Parodie das ganze Grundgerüst, während andere Filme nur in Form von flüchtigen, mehr oder weniger plump hineingepressten Anleihen vertreten sind.

Der Film tut sich mit seiner Aneinanderreihung alberner Gags und den unsinnigen Dialogen etwas schwer, in einen gewissen Fluss zu kommen. Dafür ist hier und da aber auch mal eine clevere Idee zu verzeichnen. Besonders hervorzuheben ist die köstliche Szene, in der die beiden berühmtesten Rollen von Javier Bardem („No Country for Old Men“, „Das Meer in mir“) vermischt werden. So manche Anspielung für Filmkenner in „Super Drama Movie“ hat Charme. Wer jedoch generell wenig empfänglich für Kalauer ist, sollte einen weiten Bogen um diese Komödie machen.

Im Gegensatz zu Machwerken wie „Disaster Movie“ bemühen sich die Spanier wenigstens noch darum, eine gewisse Geschichte zu erzählen. Durch die vielen Film-Verarschungen fällt diese jedoch ziemlich wirr aus und muss sich schließlich auch noch ausgerechnet bei „Superman“ bedienen, statt ein knackiges Ende zu finden. Daher sind die sinnlosen Musicaleinlagen leider das mitunter Beste am Film. Was man „Super Drama Movie“ aber wirklich lassen muss, ist ein (für dieses Genre) professioneller Look mit guten Spezialeffekten. So sind die Fehler wenigstens nur im Inhalt zu suchen, und nicht in der Darstellungsform.

Schauspielerisch gibt es kaum etwas zu bemängeln, schließlich müssen die Darstellerinnen und Darsteller nur ihren Vorbildern halbwegs ähnlich sehen und sich zum Clown machen. Interessant ist jedoch, dass die Macher von „Super Drama Movie“ es tatsächlich schafften, Klamauklegende Leslie Nielsen („Die nackte Kanone“, „Superhero Movie“) für einen Gastauftritt zu gewinnen, zumal der inzwischen weit über 80jährige (!) aber immer noch wie früher aussehende Herr sonst nur in amerikanischen Produktionen zu sehen ist. Ebenso ließ sich selbst die Hauptdarstellerin aus einem der parodierten Filme dazu breitschlagen, in einem Cameo ihre eigene Rolle zu veralbern, und das will was heißen. Da soll noch einer sagen, Spanier könnten nicht selbstironisch sein.

„Super Drama Movie“ (verdammt sei das „englische Eindeutschen“ tadelloser Originaltitel!) bedient den Humor der Betrunkenen und geistig Armen – nicht zu unterschätzen, da es auf diese Weise selbst Machwerke wie „Meine Frau, die Spartaner und ich“ auf Platz 1 der Kinocharts schafften. Dafür ist die DVD- und BD-Veröffentlichung von „Spanish Movie“ hierzulande völlig untergegangen. Ist das Genre der Blockbuster-Parodie dem Untergang geweiht? Scheinbar ja, solange sich nicht ein Massenphänomen wie die Twilight-Saga zum Veräppeln anbietet. Also nein. Spaniens Beitrag zum Spoof-Universum ist jedenfalls auch schwach und weitestgehend unlustig, wäre dafür aber immer noch ein besserer Friedberg/Seltzer-Film.

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