The Descent – Abgrund des Grauens

Filmposter The Descent

9.5/10

Originaltitel: The Descent
GB | 2005 | 96 Min. | FSK: ab 18
Horror, Thriller, Splatter
Regie: Neil Marshall
Drehbuch: Neil Marshall
Besetzung: Shauna Macdonald, Natalie Mendoza, Alex Reid, Saskia Mulder, MyAnna Buring, Nora-Jane Noone
Kinostart: 10.11.05
DVD/Blu-Ray VÖ: 12.06.06

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | Filmposter

Worum geht’s?

Sechs Freundinnen mit einem Faible für gewagte Sportarten fahren mitten in die abgeschiedenen Wälder der Appalachen, um dort ein scheinbar noch unbekanntes Höhlensystem zu erkunden. Tief unter der Erde, wo die mitgebrachten Lampen die einzige Lichtquelle sind, müssen die Frauen bald erkennen, dass sie sich verirrt haben und etwas Grausames hinter ihnen her ist.

Wie ist der Film?

Ein Höhlentrip wird zum Höllentrip. Gerade durch seine Einfachheit ist „The Descent“ ein beeindruckend effektiver Horrorfilm. Nach seinem humorvollen Werwolf-Streifen „Dog Soldiers“ macht Regisseur und Autor Neil Marshall in seinem zweiten Film Schluss mit lustig, zielt erbarmungslos auf die Urängste des Menschen und entfaltet einen Schrecken, der seinesgleichen sucht.

Verlassen im Dunkeln, eingeschlossen, verirrt und gejagt – Marshall entwirft ein höchst klaustrophobisches Szenario, das mit der perfekten Mischung aus realistischem Horror und fiktiven Kreaturen so richtig an die Psyche geht. Dabei werden das Potential der verwinkelten, finsteren Höhlenkulisse brillant ausgenutzt und stets die richtigen Töne getroffen, nicht nur was die simple aber stimmungsvolle Musik und die Sounds angeht, sondern auch bei Beleuchtung, Kamera und blutigen Effekten. Innerhalb der schlichten Grundidee ging das Produktionsteam von „The Descent“ mit viel Kreativität und Feingefühl an die Sache heran.

Ein Film wie „The Descent“ steht und fällt natürlich auch mit seinen Hauptfiguren. Hier gefällt allein schon die unverbrauchte Grundsituation: ausschließlich weibliche Hauptrollen. Marshall nimmt sich im ersten Drittel genügend Zeit, um die Charaktere zu zeichnen und Sympathien aufzubauen, wodurch das spätere Grauen in der Höhle umso intensiver wirkt, bereichert durch zusätzliche Spannungen innerhalb der Figurenkonstellation. Und trotzdem wirkt die Exposition nicht zu lang, auch weil schon am Anfang ein paar gemeine Szenen eingebaut sind. „The Descent“ packt von Anfang bis Ende.

Völlig unerwartet zeigt uns ausgerechnet ein unscheinbarer Brite, wie auch ohne gänzlich neue Ideen noch handgemachte Geniestreiche gezaubert werden. „The Descent“ ist einer der besten Horrorfilme der Dekade. Einfach, aber intelligent, atmosphärisch unglaublich dicht, dabei auch noch schonungslos brutal und verstörend. Der hält, was er verspricht. Ein Angstmacher allererster Güte, der selbst erfahrenen Horrorfans durch Mark und Bein geht.

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