The World’s End

The World's End

6.5/10

Originaltitel: The World’s End
GB | 2013 | 109 Min. | FSK: ab 12
Komödie, Science-Fiction, Action
Regie: Edgar Wright
Drehbuch: Edgar Wright, Simon Pegg
Besetzung: Simon Pegg, Nick Frost, Paddy Considine, Martin Freeman, Paddy Considine, Eddie Marsan, Rosamund Pike u.a.
Kinostart: 12.09.13
DVD/Blu-Ray VÖ: 16.01.14

Links zum Film:
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Szenenbild © Focus Features

Worum geht’s?

1990 treten fünf jugendliche Freunde eine Sauftour durch alle zwölf Pubs ihres Heimatörtchens Newton Haven an, scheitern allerdings vor dem Ziel dank Drogen, Frauen und Volltrunkenheit. Zwei Jahrzehnte später hat sich der damalige Anführer Gary King als einziger praktisch nicht verändert und überredet seine alte Clique dazu, es nochmal zu probieren, bis zum letzten Pub namens ‚The World’s End‘. Die Stadt hat sich inzwischen wesentlich drastischer verändert, als es auf den ersten Blick scheint…

Wie ist der Film?

Endlich wieder vereint. Nachdem das Autorengespann Edgar Wright und Simon Pegg für einige Jahre weitgehend getrennte Wege ging – Pegg in erster Linie vor, Wright hinter der Kamera –, haben sich die zwei britischen Komödienasse nochmal zusammengesetzt, um die nicht inhaltlich, aber stilistisch zusammenhängende Trilogie zu vollenden, die sie mit „Shaun of the Dead“ (2004) und „Hot Fuzz“ (2007) begonnen hatten. Auf Zombies und Polizisten folgen schließlich außerirdische Mächte, die der von Pegg selbst gespielten Hauptfigur das Leben schwer machen. Diese dritte Genre-Hommage mag zwar die teuerste sein, bleibt ansonsten aber auf dem Level eines netten Nachschubs stehen.

Szenenbild The World's EndDer Film versprüht eine wohlige Wärme, wenn er für den Erhalt der guten alten Männerfreundschaft plädiert. Doch als die arg aus der Luft gegriffene überirdische Überraschung eintrifft, zerfällt „The World’s End“. Die deutlich an „Die Körperfresser kommen“ angelehnte Prämisse dient inzwischen als Bild für die Globalisierung beziehungsweise Franchise-Kultur mit Starbucks & Co, die den Charme des Individuums auslöscht – ein weiteres von vielen Themen des Films, die mal lustig, mal ernst, mal irgendwo betrunken dazwischen Ausdruck finden und das Ganze letztlich etwas verzettelt wirken lassen. Inhaltliche Vielfalt ist ein an sich löbliches Merkmal von Wrights Filmen, nur hapert es diesmal an der Stringenz, was sich auch darin äußert, dass „The World’s End“ Schwierigkeiten hat, ein knackiges, sinnvolles Ende zu finden.

Spritziger Dialogwitz, flotter Slapstick und ordentlich choreografierte Faustkämpfe verleihen „The World’s End“ Kurzweil, die allerdings nie an das großartig-atemlose Tempo von „Hot Fuzz“ heranreicht. Hauptdarsteller Simon Pegg („Star Trek Into Darkness“) hängt sich wieder richtig rein. Diesmal hat er gleich vier Freunde dabei, statt nur den einen, den Nick Frost (hier weniger trottelig als sonst) spielt. Prinzipiell ist es eine erfrischende Idee, die eingefahrene Konstellation des Traumduos Simon Pegg und Nick Frost (auch in „Paul – Ein Alien auf der Flucht“ und „Die Abenteuer von Tim und Struppi – Das Geheimnis der Einhorn“ zu erleben) aufzubrechen. Doch die Praxis zeigt: Zwei sich ergänzende Buddys sind dem Wirrwarr eines Quintetts immer noch vorzuziehen.

Martin Freeman, der bereits in „Shaun of the Dead“ und „Hot Fuzz“ auftauchte, aber erst seit „Sherlock“ und „Der Hobbit – Eine unerwartete Reise“ wirklich in aller Munde ist, hat in „The World’s End“ folgerichtig eine größere Rolle bekommen, derer er natürlich würdig ist. Zu Pegg, Frost und Freeman gesellen sich Paddy Considine („Submarine“) und Eddie Marsan („Hancock“). Für die fehlende weibliche Note sorgt Rosamund Pike („Jack Reacher“), vermag es allerdings nicht, gegen die Herrenclique anzuspielen. Alle sechs beweisen komödiantisches Talent, sind nicht zu eindimensional gezeichnet und harmonieren miteinander, nur bilden sie auch gefährlich viele Baustellen in einem insgesamt recht vollgestopft wirkenden Film. Da hat auch der Gastauftritt eines weiteren Ex-Bond-Darstellers keine große Wirkung mehr.

Das unterhaltsamste an „The World’s End“ ist immer noch das Selbstreferenzielle, sprich – wie ein Großteil der Handlung – das Zurückblicken auf alte Zeiten, in diesem Fall die beiden Vorgängerfilme. Wer also weder „Shaun of the Dead“ und „Hot Fuzz“, auf deren Markenzeichen es ein paar schöne Anspielungen gibt, noch das paranoide Science-Fiction-Kino, dessen Zutaten sich der Film liebevoll annimmt, kennt, dem bleibt schlichtweg eine nette, irrsinnige Komödie. Sogar FSK 12, weil es diesmal nicht um rotes Blut geht. Der Abschluss der Trilogie ist eben nostalgisch: Schön, mal wieder an Ort und Stelle zu sein, aber früher war es schöner.

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