Up in the Air

Filmposter Up in the Air

9/10

Originaltitel: Up in the Air
USA | 2009 | 109 Min. | FSK: ab 0
Komödie, Drama, Romanadaption
Regie: Jason Reitman
Drehbuch: Jason Reitman, Sheldon Turner
Besetzung: George Clooney, Vera Farmiga, Anna Kendrick u.a.
Kinostart: 04.02.10
DVD/Blu-Ray VÖ: 04.06.10

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | Filmposte
Szenenbild © Paramount

Worum geht’s?

Ryan Binghams Job besteht darin, als Stellvertreter für eine Firma Tag ein Tag aus Menschen über ihre Entlassung zu informieren. Dafür reist er fast das ganze Jahr hindurch quer durch die USA. Er fühlt sich in Flughäfen und Hotels zuhause und genießt seine Ungebundenheit. Doch zwei neue Bekanntschaften leiten eine Reihe einschneidender Ereignisse ein.

Wie ist der Film?

Szenenbild Up in the AirSchon ganz am Anfang des Kinojahres kann man hier von einem der besten Filme 2010 sprechen. Die herausragende Qualität von „Up In The Air“ zeigt sich schlicht dadurch, wie ‚wenig‘ der Film braucht, um die Gunst des Publikums zu gewinnen und von Anfang bis Ende interessant zu bleiben. Da ist nirgendwo etwas Spektakuläres. Da ist einfach nur das Leben, und ein Drehbuch. Ein perfekt ausgearbeitetes Drehbuch, zugeschnitten auf ein fähiges Ensemble, in einem perfekten Rhythmus bebildert. Na gut, spektakulär ist vielleicht George Clooney, Star und Blickfang des Films, der nur auf dieses Angebot gewartet zu haben scheint. Er treibt seine Paraderolle des Mister Smart auf die Spitze und verleiht ihr zugleich eine unverhoffte Portion Tiefe.

An Clooneys Seite und nicht weniger gekonnt läuft, entgegen jeglicher Erwartung, eine „Twilight“-Nebendarstellerin zu Höchstleistungen auf: Anna Kendrick, die prompt für den Oscar nominiert wurde. Ihr sei geraten, sich diese Ehre nicht zu Kopf steigen zu lassen und einfach weiterhin so starke Rollen anzunehmen. Um die Kategorie ‚Supporting Actress‘ voll zu kriegen, wurde auch Vera Farmiga („Orphan – Das Waisenkind“) mit einer Nominierung bedacht. In der Rolle der Geliebten spielt sie im Grunde die weibliche Version Clooneys – insgeheim sogar etwas überlegen – und versprüht damit nichts als entwaffnenden Charme. Der Vollständigkeit halber: Clooney selbst wurde als Hauptdarsteller ebenfalls nominiert. Ein Schauspiel-Film par excellence.

„Up In The Air“ überzeugt durch unglaublich spritzige Dialoge ohne Durchhänger, garniert mit hübschem Soundtrack. Mit seinen Denkanstößen und kleinen Botschaften wandert Jason Reitmans Romanadaption auf dem schmalen Grat zwischen warmherzig und zu süßlich, kriegt aber immer wieder die Kurve. Der Regisseur und Autor beweist ein aufrichtiges Interesse für Menschen und Menschlichkeit – so lässt er etwa Laien zu Wort kommen, die auch im wahren Leben gerade gefeuert wurden. „Up in the Air“ ist eine lebensnahe, scharf beobachtete Tragikomödie über Einsamkeit, Nähe und die Frage nach dem eigenen Platz im Leben, hochunterhaltsam dank glänzendem Tempo und Timing. Wie Reitmans Vorgänger „Juno“, nur erwachsener und vollkommener.

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