Vincent will Meer

DVD-Cover Vincent will Meer

7/10

Originaltitel: Vincent will Meer
DE | 2010 | 90 Min. | FSK: ab 6
Drama, Roadmovie
Regie: Ralf Huettner
Drehbuch: Florian David Fitz
Besetzung: Florian David Fitz, Karoline Herfurth, Johannes Allmayer, Heino Ferch, Katharina Müller-Elmau u.a.
Kinostart: 22.04.10
DVD/Blu-Ray VÖ: 04.11.10

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | film zeit
Bilder © Constantin Film

Worum geht’s?

Der 27jährige Vincent, dessen Mutter vor kurzem starb, wird von seinem Vater in eine Klinik gesteckt, wo sein Tourette-Syndrom therapiert werden soll. Dort lernt Vincent den zwangsneurotischen Alexander und die magersüchtige Marie kennen. Marie klaut eines Nachts das Auto der Therapeutin und brennt mit Vincent und Alexander durch. Vincent entscheidet: Die Reise soll nach Italien gehen, ans Meer.

Wie ist der Film?

Recht zügig und auf das Wesentliche reduziert wird die im Mittelpunkt stehende Figurenkonstellation aufgebaut und jeder Charakter mit seinen prägnanten Eigenschaften versehen. „Vincent will Meer“ läuft fast Gefahr, seine Geschichte zu unbekümmert und damit nicht glaubwürdig genug zu präsentieren. Da die Besetzung aber vorzüglich spielt und die dramatische Thematik geschickt mit viel Herz und Humor vereint wurde, zeigt sich, dass die für so eine Geschichte fast knappen 90 Minuten genügen können, um mit den Figuren eine Bindung einzugehen und sie auf ihrer mal lustigen, mal berührenden Reise zu begleiten.

Der doppeldeutige und eigentlich nur in Kleinbuchstaben geschriebene Filmtitel kommt nicht von ungefähr – es geht nicht nur darum, ans Meer zu wollen, sondern auch darum, mehr vom Leben zu wollen. Dieses Gefühl vermittelt „Vincent will Meer“ mit angemessener Sensibilität, ohne dabei den Unterhaltungsfaktor zu vernachlässigen. Als schöne Botschaft zwischen den Zeilen wird einem dann auch noch vor Augen geführt, dass nicht nur die Patienten der Klinik gehandicapt sind. Jeder hat seine Laster, Süchte und Schwächen und kann lernen, damit (besser) umzugehen.

Florian David-Fritz gebührt ein besonderes Lob. Er spielt nicht nur eindrucksvoll die Hauptrolle, sondern hat auch das Drehbuch selbst geschrieben. Sein „Vincent will Meer“ ist nicht sonderlich innovativ – man kann sich dabei eine Art Mischung aus „Einer flog über das Kuckucksnest“ und „Knockin’ On Heaven’s Door“ vorstellen – und hat ein etwas seltsam wirkendes Ende, aber ein warmherziges, unterhaltsames Roadmovie mit wichtigem Themen und einem glänzenden Hauptfigurentrio, das ebenso tragisch wie liebenswert ist.

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