Wacken 3D

Filmposter Wacken 3D

7/10

Originaltitel: Wacken 3D
DE | 2014 | ca. 96 Min. | FSK: ab 6
Dokumentation, Musikfilm
Regie: Norbert Heitker
Drehbuch: Norbert Heitker
Kinostart: 27.04.14
DVD/Blu-Ray VÖ: 24.12.14

Links zum Film:
IMDb | film zeit | Filmposter
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Worum geht’s?

Rund 75.000 Metalfans aus aller Welt strömen in das kleine norddeutsche Dorf Wacken, um auf einem riesigen Konzertgelände drei Tage lang Livemusik zu genießen und ausgelassen zu feiern. Ob Cielu aus Taiwan, Micha aus Deutschland, Alice Cooper oder Doro Pesch – alle haben ihre ganz eigene Geschichte über das Kultfestival zu erzählen.

Wie ist der Film?

So nah dabei war man noch nie, ohne sich schmutzig zu machen. Der erfahrene Musikvideo- und Konzertfilm-Regisseur Norbert Heitker setzt dem wohl berühmtesten Metal-Festival der Welt ein würdiges Kino-Denkmal. Aus mehreren hundert Stunden Material von 18 3D-Kameras entstand eine malerische Collage des W:O:A 2013. „Wacken 3D“ besticht durch ästhetische Bilder, wie man sie unter den gegebenen Bedingungen gar nicht für möglich hielt und vermittelt vorurteilsfrei zahlreiche Facetten der Metal-Kultur.

Hintergrundinfos und die allgemeine Historie der Megaveranstaltung fallen weitestgehend unter den Tisch. Dafür konzentriert sich der Film auf Emotionen. Die Atmosphäre dieser eigenen Welt zwischen Dosenravioli und Rocklegenden fängt „Wacken 3D“ gekonnt ein. Festival-Profis werden in selige Nostalgie verfallen; Neulinge lernen verstehen, warum so viele Menschen aus aller Welt stolze Summen für unbequemes Camping mit Dauerbeschallung hinblättern. Heitker hat sich glänzend vorbereitet und ein schönes Konzept überlegt: Neben Star-Sängern und Gitarrengöttern kommen auch ganz normale Festivalgäste zu Wort und werden von den Kameras begleitet. Durch diverse ‚Einzelschicksale‘ gewinnt „Wacken 3D“ merklich an Unterhaltungswert.

Große Namen wie Motörhead, Rammstein oder Deep Purple sind in dieser Dokumentation genauso wichtig wie unbekannte Künstler, die beim Festival-eigenen ‚Metal Battle‘ um Anerkennung kämpfen. Das Gefühl, als Musiker auf der Bühne zu stehen ist genauso wichtig wie das Gefühl, vor selbiger in der bebenden Masse die Mähne zu schwingen. Von den ausgewählten Bands ist jeweils ein Song zu hören – ein fairer Kompromiss. So erweist sich „Wacken 3D“ als sehr ausgewogene Berichterstattung, obendrein mit knackigem Sound und einem Kino-Look, der den erheblichen Mehraufwand durch 3D-Kameras absolut rechtfertigt.

„Wacken 3D“ wirkt mit seinen Auf- und Abblenden bei jedem neuen Festivaltag etwas uninspiriert strukturiert, ist aber viel komplexer als es vielleicht scheint. Mehr geschichtliche Fakten und Blicke hinter die Kulissen wären interessant gewesen. So ist die Dokumentation eben schlicht das Zeitzeugnis einer außergewöhnlichen Metal-Party, handwerklich auf hohem Niveau, angenehm aufgeschlossen und auch für Nicht-Metalheads zugänglich. Kann den skeptischen Eltern oder Freunden vor dem nächsten Festivalbesuch gut und gerne mal zugesteckt werden.

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