Originaltitel: Scream 4
USA | 2011 | ca. 106 Min. | FSK: ab 16
Horror, Thriller, Satire
Regie: Wes Craven
Drehbuch: Kevin Williams
Besetzung: Neve Campbell, David Arquette, Courteney Cox, Emma Roberts, Hayden Panettiere, Adam Brody u.a.
Kinostart: 05.05.11
DVD/Blu-Ray VÖ: 20.10.11
Links zum Film:
IMDb | Wikipedia
Bilder © Central Film
Worum geht’s?
Am 15. Jahrestag der ersten Woodsboro-Morde kehrt Sidney Prescott an den Ort des Geschehens zurück, um dort ihr Buch vorzustellen. Kaum trifft sie dort alte Freunde und ihre junge Cousine wieder, werden mehrere Schülerinnen der High-School brutal erstochen, nach dem Muster des x-ten Films, der auf der berüchtigten Mordserie basiert. ‚Ghostface‘ ist zurück!
Wie ist der Film?
Zwar bildeten die ersten drei Teile eine abgeschlossene Trilogie, doch gut zehn Jahre später, im Zeitalter der sozialen Netzwerke, Smartphones, Reboots und Found-Footage-Ästhetik, hat sich beim Horrorfilm und dessen Publikum genug gewandelt, um genau darüber in der liebgewonnenen Manier zu reflektieren. Daher ist der englische Untertitel „New decade. New rules.“ eine durchaus schlüssige Begründung für die Rückkehr der Saga, die in den 90er Jahren den Slasher-Film wiederbelebte.
Wes Craven („Nightmare – Mörderische Träume“), der 2010 nach längerer Abstinenz mit „My Soul to Take“ wieder Horrorluft geschnuppert hatte, verpflichtete sich erneut als Regisseur, motiviert von Drehbuchautor und „Scream“-Mastermind Kevin Williamson. Bei diesem Erfolgsduo ließ auch die Originalbesetzung der drei zentralen Hauptfiguren der Reihe – Neve Campbell, David Arquette und Courteney Cox – nicht lange auf sich warten. Obwohl „Scream 4“ zahlreiche Youngsters unterbringt, liegt das Hauptaugenmerk ganz klar auf dem Rückbezug zur einstigen Trilogie, insbesondere Teil 1.
„Scream 4“ bleibt dem bekannten Katz-und-Maus-Spiel mit schwülstiger Musikuntermalung und schwachen Erschreck-Momenten treu – angenehm Retro also. Nur in den flotten Dialogen macht sich zeitgemäßes Vokabular breit, um dann im selben Atemzug einen Seitenhieb nach dem anderen auf die Generation Facebook loszulassen. Damit beginnen Williamson und Craven gleich im Prolog, der zunächst eine gewitzte Idee offenbart und es dann übertreibt.
Die neue Generation hat ihre eigene „Scream“-Geschichte verdient, doch die im Kern alte Leier wirkt nun mal bemüht und findet eine eher lasche Begründung für die Morde. Der Showdown erscheint seltsam ausgedehnt, doch immerhin das Ende sitzt.
Nicht selten droht „Scream 4“, sich auf seiner aktualisierten Metaebene zu verstricken und spielt dies mit reichlich Witz herunter. Aber letzten Endes kommt die Saga im neuen Jahrzehnt an und bietet wieder ein kurzweiliges, blutiges Mörder-Ratespiel mit üblicher Zitat- und Verweisfreude am Beispiel der aktuellen Horrorfilmsituation. Eine solide Wiederkehr nach Woodsboro.
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