Originaltitel: The Texas Chainsaw Massacre Part 2
USA | 1986 | ca. 100 Min. | FSK: —
Horror, Splatter
Regie: Tobe Hooper
Drehbuch: L. M. Kit Carson
Besetzung: Dennis Hopper, Caroline Williams, Jim Siedow u.a.
Kinostart: ?
DVD/Blu-Ray VÖ: ?
Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | DVD/BD uncut
Worum geht’s?
Radiomoderatorin Vanita ‚Stretch‘ Brock muss live miterleben, wie zwei Anrufer getötet werden. Die Geräusche sowie die Spuren am Tatort weisen auf eine Kettensäge als Mordwaffe hin. Leutnant ‚Lefty‘ Enright vermutet, beim Täter handelt es sich um den verschollenen Mörder, der auch seine Neffen auf dem Gewissen hat. Kurz nachdem Stretch dem auf Rache sinnenden Lefty eine Tonaufnahme der Tat aushändigt, nehmen der Kettensägen-Mann Leatherface und sein Bruder Chop Top die Radiostation auseinander.
Wie ist der Film?
Zwölf Jahre nach dem Sensationserfolg „The Texas Chainsaw Massacre“ versuchte Regisseur Tobe Hooper mit wesentlich mehr Budget nochmal auf sein eigenes Zugpferd aufzuspringen. Die völlig bizarre Fortsetzung, die nach den Verhandlungen mit dem Studio dabei herauskam, ist so katastrophal, dass sie vielerorts schon wieder als verkanntes Meisterwerk verklärt wird.
Bei monotonem Synthesizer-Geklimper auf Schimpansen-Niveau lässt uns „Texas Chaisaw Massacre 2“ mit einem Haufen unausstehlicher Figuren allein. Durch die alberne Behauptung, die Polizei hätte die von einem Opfer beschriebene Kannibalen-Farm aus Teil 1 nie gefunden, erhält das Drehbuch eine kreative Narrenfreiheit, welche weitgehend ungenutzt bleibt. Das Altbekannte Muster spult sich in zwei neuen Schauplätzen im Großen und Ganzen noch einmal ab, während ein zweifellos talentierter Bill Moseley (später: „Haus der 1000 Leichen“) als bunter Wahnsinniger eine respektable B-Horror-Karriere startet und Dennis Hopper („Easy Rider“) sich zum Horst macht.
Lob geht an die präzise Kamera, das kreative Bühnenbild sowie die ausgereiften Makeup-Effekte von Meister Tom Savini („Zombie – Dawn of the Dead“). Vieles zerstört allerdings Tobe Hoopers planlose Regie, wodurch die Mimen in viel zu langen Einstellungen verhungern und weder Spannung noch Tempo entstehen kann. Statt zu gruseln, sucht „Texas Chainsaw Massacre 2“ immer mal wieder humorvolle Ansätze. Präsentierte sich der Film wenigstens als lupenreine Parodie seines Vorgängers – warum auch immer man so etwas verbrechen sollte – wäre die Sachlage klar und die Angriffsfläche kleiner, doch dafür wirkt die Handlung im Grundton viel zu unentschlossen und damit schlichtweg wirr.
Die Kettensäge ist inzwischen zum überdeutlichen Phallussymbol gereift und untermalt das sexuelle Dilemma des Maskenmörders, das Slasherfilme wie „Halloween – Die Nacht des Grauens“ ohnehin schon herausstellten. Selbstzitate und Popkulturreferenzen (das originale Filmplakat spielt auf das Poster von „The Breakfast Club“ an) kreieren eine Metaebene, die ins Leere läuft, denn „Texas Chainsaw Massacre 2“ hat im Grunde nichts Neues zu erzählen. Auch wenn die Sawyers inzwischen einen Draht zur Zivilisation haben, sich infantiler denn je benehmen und ein Sohn aus Vietnam zurückgekehrt ist, stehen sie immer noch für den Auswurf der Gesellschaft, wenn man sie denn überhaupt analysieren will. Nicht einmal das Zugeständnis eines Subtexts und Selbstironie rechtfertigen dieses absurde Affentheater.
Anders als die folgenden vier Filme im Leatherface-Kosmos knüpft „Texas Chainsaw Massacre 2“ tatsächlich direkt an das Original an, mit deutlich expliziterer Gewalt und leider auch mit einer dünnen Geschichte voller irritierend überzeichneter Charaktere, als eine Art verkorkste Satire. Abgesehen vom vorübergehenden Sich-ins-Fäustchen-Lachen hatte Hooper nichts davon, dass er so konsequent mit den Publikumserwartungen brach, denn wirklich erfolgreich war weder „TCM 2“ noch irgendeines seiner späteren Machwerke.
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