Originaltitel: Desaster
DE | 2015 | 90 Min. | FSK: ab 12
Komödie
Regie: Justus von Dohnányi
Drehbuch: Justus von Dohnányi
Besetzung: Justus von Dohnányi, Jan Josef Liefers, Stefan Kurt, Anna Loos, Milan Peschel, Angela Winkler u.a.
Kinostart: 16.07.15
DVD/Blu-Ray VÖ: 17.12.15
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Bilder © STUDIOCANAL
Worum geht’s?
Mafiaboss Mischa wurde von eigenen Leuten verpfiffen. Bevor diese als Kronzeugen gegen ihn aussagen, lädt er den korrupten Staatsanwalt Dr. Jürg Würsch in seine Villa in Saint Tropez ein. Zu seinem Schutz heuert Würsch die ungleichen Auftragsmörder Ed und Mace an. Mischas Frau Lydia wickelt Würsch um den Finger, weil sie mit ihrem Liebhaber selbst das große Geld einstreichen will.
Wie ist der Film?
In Deutschland eine schwarze Gaunerkomödie à la Guy Ritchie zu produzieren erfordert ein überdurchschnittliches Budget und Fingerspitzengefühl für das Durchbrechen konventioneller Erzählformen. Schauspieler und Gelegenheitsregisseur Justus von Dohnányi („Bis zum Ellenbogen“) hat zumindest Ersteres. Er beweist auch die Lust am Frischen, am Experimentellen. Sein zweiter Spielfilm „Desaster“ hat nur ein großes Problem: er wirkt viel zu gewollt.
Der knackige Film-Look gefällt, doch die ständig schräg gehaltene Kamera mit an die Bildränder gedrängten Figuren ist im schnellen Schnitt weniger innovativ als viel mehr anstrengend. Ähnlich übermütig wirkt auch die hastige Exposition mit allen nötigen Informationen. Es folgen ein nur bedingt vorhandener Spannungsbogen, undurchsichtiges Timing und platter Soundtrack-Einsatz. Am unbefriedigenden Ende ist dann auch egal, dass die Charaktere allesamt verrückt, aber höchstselten sympathisch waren. Schade um Stars wie Jan Josef Liefers („Knockin’ on Heaven’s Door“) und Milan Peschel („Halt auf freier Strecke“).
„Desaster“ verwechselt Rasanz mit Hektik, Style mit Unordnung und Skurrilität mit Klamauk. Ein ambitioniertes, spritzig geschriebenes Projekt, das sich an den eigenen Ansprüchen verhebt. Ein paar Pointen sind witzig, mindestens genauso viele schießen ins Leere. Justus von Dohnányis Intention ist nützlich für die müde Branche, dessen Umsetzung aber nicht authentisch, nur zügellos.
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