Rockos modernes Leben: Alles bleibt anders

Cover Rockos modernes Leben

7/10

Originaltitel: Rocko’s Modern Life: Static Cling
USA | 2019 | 45 Min. | FSK: ?
Animation, Komödie
Regie: Joe Murray, Cosmo Serguson
Drehbuch: Doug Lawrence, Joe Murray, Martin Olson
Synchronisation: Carlos Alazraqui / Bernhard Völger, Doug Lawrence / Hans Hohlbein u.a.
Kinostart:
DVD/Blu-Ray VÖ:

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia
Szenenbild © Nickelodeon Network

Worum geht’s?

Rocko, ein Känguru, und seine besten Freunde – Stier Heffer und Schildkröte Filburt – irrten 20 Jahre lang in einer Rakete durchs Weltall. Als sie endlich wieder in ihrer Heimatstadt O-Town landen, stellen sie fest, dass sich seit den 90ern einiges verändert hat. Das Schlimmste: Rockos Lieblingsserie ‚Die Fatheads‘ läuft nicht mehr im Fernsehen.

Wie ist der Film?

„Rockos modernes Leben“ war eine von 1993 bis 1996 produzierte Zeichentrickserie, die in den USA wie auch in Deutschland vom Fernsehsender Nickelodeon ausgestrahlt wurde. Die bunten Charaktere, das ad absurdum Führen jeglicher physikalischer Gesetze und ein irrwitziges Sounddesign brachte Kindern Spaß. Doch dahinter steckte noch mehr. Viele Folgen zogen die Konsumgesellschaft satirisch durch den Kakao und/oder platzierten grenzwertig schlüpfrige Andeutungen, weshalb die Show stets auch für Ältere interessant war.

Turbine Medien brachte inzwischen eine liebevolle DVD-Box mit allen 52 Folgen auf den deutschen Markt, womit Fans noch einmal in ihre Kindheit eintauchen und neue Details entdecken können. Doch damit nicht genug: Nickelodeon genehmigte 2016 einen einstündigen Fernsehfilm zur Serie, der später an Netflix verkauft wurde und dort seit 2019 zu sehen ist. 45 Minuten sind es letztlich geworden, und diese knüpfen elegant an die letzte Serienepisode an, die die Hauptfiguren ins Weltall schleuderte, um sie nun im 21. Jahrhundert landen zu lassen.

Szenenbild Rockos modernes Leben„Rockos modernes Leben: Alles bleibt anders“ holt den gewohnten Zeichentrickstil wieder hervor, nur eben in HD. Einziges visuelles Manko: Rockos Haut beziehungsweise Fell hat einen neuen Farbton, warum auch immer. Auch die kultigen Soundeffekte und Musikstücke kehren zurück, genau wie die Sprecher der Originalversion. Deutsches Publikum hat das Nachsehen, denn die deutschen Stimmen von damals wurden leider ausnahmslos ausgetauscht. Aber das passt ja auch irgendwie, denn die Geschichte handelt – regelrecht weise – vom Akzeptieren der Veränderung.

Im unterhaltsamen Eiltempo werden neue technische Errungenschaften abgehandelt. Außerdem geht es um den Unterschied zwischen billigen und hochwertigen Neuauflagen, womit sich der Film auf clevere Weise selbst kommentiert. Doch der größte Coups gelingt mit der Vorstellung einer transsexuellen Figur, analog zum erstarkten Bewusstsein für nichtbinäre Geschlechtsidentitäten. Dieses sensible Thema setzen die Macher respektvoll um, ohne dabei den lockeren Grundton der Show zu verlassen. Unterdessen gibt es für Kennerinnen und Kenner zahlreiche Selbstzitate sowie Gastauftritte einstiger Nebenfiguren zu entdecken.

An sich liefert „Rockos modernes Leben: Alles bleibt anders“ eine gute Mischung aus Rückbesinnung und Modernität. – Wenn man davon absieht, dass die Haupthandlung um den verschollenen Ralph Bighead sehr ähnlich schon mal in der Serie stattfand. Das Netflix-Spezial ist in erster Linie ein Nostalgie-Geschenk für alle, die die Serie mochten und verpackt dabei auch noch eine schöne Botschaft. Wer Rockos Abenteuer noch nicht kannte, bekommt zumindest eine kurzweilige Vorstellung des klassischen Cartoon-Stils, der inzwischen weitgehend ausgestorben ist.

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