Drive My Car

7.5/10

Originaltitel: ドライブ・マイ・カー
JP | 2021 | 179 Min. | FSK: 12
Drama
Regie: Ryūsuke Hamaguchi
Drehbuch: Ryūsuke Hamaguchi, Takamasa Ōe
Besetzung: Hidetoshi Nishijima, Tōko Miura, Reika Kirishima u.a.
Kinostart: 23.12.21
DVD/Blu-Ray VÖ: 24.06.22

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia
Bilder © Rapid Eye Movies

Worum geht’s?

Yūsuke Kafuku ist Theaterschauspieler und -regisseur und lernt seinen Text stets während des Autofahrens. Er nimmt das Angebot an, das Stück „Onkel Wanja“ zu besetzen und zu inszenieren, bekommt dafür allerdings widerwillig eine Chauffeurin zugeteilt.

Wie ist der Film?

Ein Auto als Schutzraum für intime Gefühle zeigt „Drive My Car“, inspiriert von zwei Kurzgeschichten aus dem Buch „Von Männern, die keine Frau haben“. Aber auch vom Theaterspielen als verschlüsselte Ausdrucksform erzählt die preisgekrönte Geschichte (Oscar, Golden Globe und BAFTA für den besten nicht-englischsprachigen Film).

Der Film ist lang und noch dazu ruhig, aber nicht langweilig. Denn Regisseur Ryusuke Hamaguchi findet einen eleganten Erzählfluss mit unaufdringlich schönen Bildern und bannt durch eine lakonische Atmosphäre. Etwas Geduld braucht es allemal, aber die fast dreistündige Laufzeit hat auch den Vorteil, dass sich die Annäherung der Charaktere aneinander in ihrer Langsamkeit sehr natürlich anfühlt.

Das sich Öffnen und eine gemeinsame Sprache finden, wenn man eigentlich unterschiedliche Sprachen spricht – diese Thematik behandelt „Drive My Car“ geschickt auf mehreren Ebenen. Das Theaterstück im Film (welches es wirklich gibt) spiegelt die Filmfiguren wider, aber nie zu offensichtlich, sondern angenehm subtil.

„Drive My Car“ ist ein besonderes, vielschichtiges Drama über Trauerarbeit und Kommunikation, ohne große Gesten ergreifend gespielt. Oberflächlich betrachtet etwas zäh und repetitiv, ist es doch ein Film, der nachhallt und wächst, wenn man sich auf ihn einlässt.