Originaltitel: A Nightmare on Elm Street
USA | 1984 | 91 Min. | FSK: ab 18
Horror
Regie: Wes Craven
Drehbuch: Wes Craven
Besetzung: Heather Langenkamp, Johnny Depp, Robert Englund, John Saxon, Ronee Blakley u.a.
Kinostart: 29.08.85
DVD/Blu-Ray VÖ: 21.10.05
Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | Filmposter | DVD-Box uncut
Worum geht’s?
Die Jugendlichen aus der Elm Street träumen eines Nachts alle von der gleichen Bedrohung: Ein Mann voller Brandnarben, der einen Handschuh mit vier scharfen Klingen trägt. Die junge Nancy versucht bald, unter keinen Umständen mehr einzuschlafen. Denn es stellt sich heraus, dass der verbrannte Mörder namens Fred Krueger die Grenze zwischen Albtraum und Realität sprengen kann: Tötet er einen im Traum, stirbt man wirklich.
Wie ist der Film?
Nach jeweils drei Teilen der populären Slasher-Reihen „Halloween” und „Freitag der 13.“ führte der damals schon erfahrene Horrorregisseur Wes Craven („Das letzte Haus links“, „Hügel der blutigen Augen“) 1984 ein Kaliber von ganz neuen Dimensionen ein, das in Zukunft Teenagern das Fürchten lehren sollte. Der Name: Freddy Krueger, eine mörderische Erfindung, die von düsteren Medienberichten und Cravens eigenen Kindheitserfahrungen inspiriert wurde. Anders als bei Michael Myers und Jason Vorhees wurde entschieden, den verbrannten Irren mit Hut, gestreiftem Pullover und Messerklingen-Handschuh sprechen zu lassen. Ein wahrer Segen, ist es doch gerade diese Fähigkeit, die Freddy Krueger so von seinen Genre-Kollegen abhebt, zumal ihm mit der Zeit so einige herrlich schwarzhumorige Zeilen in den Mund gelegt wurden.
Im ersten Teil „Nightmare – Mörderische Träume“ beschränkt sich Freddys Text weitgehend auf das Zischen der Namen seiner Opfer. Desweiteren bleibt er fast immer ganz oder zumindest teilweise im Schatten verborgen. So wirkt er auf eine Weise geheimnisvoll-bedrohlich, die in den folgenden Fortsetzungen häufig ins Groteske kippt, wo man ihn in voller Pracht mitsamt frecher Schnauze bewundern kann. Teil 1 ist verhältnismäßig verhalten und gewinnt dadurch einen nie wiederholten Reiz. Man darf aber auch nicht vergessen, dass bereits der Anfang der Reihe durch schräge wie kreative Ideen geradezu bahnbrechend war, zumal Teenager-Massaker, wie John Carpenter sie 1978 mit „Halloween“ begründete, nie zuvor so liebevoll und durchdacht inszeniert wurden.
Neben soliden Jungdarstellern, von denen man später nicht mehr viel hörte, stellt „Nightmare 1“ das Sprungbrett für gleiche zwei Schauspielikonen dar. Freddy-Darsteller Robert Englund und die Leidenschaft für seine Figur schufen ein neues Kultobjekt der Popkultur und Megastar Johnny Depp hat hier seinen ersten Spielfilmauftritt überhaupt. So gesehen bietet „Nightmare – Mörderische Träume“ alles, wovon viele andere Schlitzerfilme nur träumen können: Ordentliche Schauspieler und eine wahrhaft innovative Idee. Die Kirsche auf der Sahne sind brutale Effekte und die unvergessliche, schaurige Musikuntermalung.
Fast wird sich die Thematik selbst zum Verhängnis, als man gegen Ende nicht mehr weiß, was nun Traum ist und was nicht, und warum Freddy am Schluss doch nicht mehr durch Türen hindurch laufen kann. Ein wenig verwirrt wird der Zuschauer zurückgelassen, da nach dem schnellen Ende noch gar nicht klar ist, welche Dimensionen Freddy Kruegers Fähigkeiten nun genau haben. In diesem Fall sollte es sogar gut sein, dass „Nightmare – Mörderische Träume“ bei weitem nicht der in sich geschlossene Film bleiben sollte, als der er ursprünglich geplant war.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar