Originaltitel: The Six Wives of Henry Lefay
USA | 2009 | 91 Min. | FSK: ab 12
Komödie, Direct-to-DVD
Regie: Howard Michael Gould
Drehbuch: Howard Michael Gould
Besetzung: Elisha Cuthbert, Tim Allen, Paz Vega, Andie MacDowell, Jenna Elfman, Eric Christian Olsen u.a.
Kinostart: —
DVD/Blu-Ray VÖ: 01.10.10
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Bild © Koch Media
Worum geht’s?
Der Unternehmer Henry Lefay ist ein echter Frauenheld und hat schon mehr Eheschließungen hinter sich als Finger an der Hand. Bei einem Urlaub in Mexiko ereignet sich ein folgenschwerer Unfall. Henrys Tochter Barbara hatte eigentlich endgültig die Nase voll von ihrem Vater und dessen Lebensstil. Doch plötzlich findet sie sich in ihrer alten Heimat wieder, um die Beerdigung ihres Vaters zu organisieren. Mit Henrys (Ex-) Frauen, die alle auf ihre eigene Weise trauern, hat sie alle Hände voll zu tun.
Wie ist der Film?
Als Filmschauspieler konnte Tim Allen nie wirklich an seine Erfolge mit der Sitcom „Hör mal wer da hämmert“ anknüpfen und verließ sich stets auf harmlose Familienunterhaltung. Dabei gab es so manchen kommerziellen Hit, aber auch diverse Bauchlandungen. Der Film, der alle Welt überrascht und Allen als seriösen Charakterdarsteller etabliert, wird wohl niemals kommen. Als hoffnungsloser Womanizer in „Mein Vater, seine Frauen und ich“ hat er wieder zu einer risikofreien Rolle gegriffen und erfüllt mit gewohnten Talenten seinen Zweck. Doch dadurch, dass er einem interessanten Frauen-Ensemble den Vortritt lässt, gewinnt der Film nochmal einen ganz neuen Reiz. „Hör mal wer da hämmert“-Stammautor Howard Michael Gould beweist mit seinem Spielfilmdebüt ein gutes Gespür für die Balance zwischen witziger Unterhaltung und dem Bewahren einer gewissen Würde. Slapstick, schwarzer Humor und Sentimentalitäten wechseln sich ab, jedoch ohne es mit auch nur einem dieser Faktoren zu weit zu treiben.
Die Dialoge sind spritzig und werden von der bunten Besetzung lebhaft dargeboten. Andie MacDowell („Und täglich grüßt das Murmeltier“), Jenna Dewan („Step Up“ ), Lindsay Sloane („Zu scharf um wahr zu sein“), Paz Vega („Spanglish“, „10 Items or Less“) und besonders Jenna Elfman (Dharma in der Serie „Dharma und Greg“) sorgen für unterhaltsam-chaotische Szenarien, abgerundet von den Herren Eric Christian Olsen („Nicht noch ein Teenie-Film”) und Chris Klein (Oz in „American Pie“) und mühevoll gebändigt von Hauptdarstellerin Elisha Cuthbert. Wenn „The Girl Next Door“ Elisha Cuthbert mal hochgeschlossen auftritt, merkt man erst, dass sie eine wirklich ordentliche Schauspielerin sein kann. Sie gibt glaubhaft eine beeindruckend starke und doch sensible Frau. Wenn sie nicht gerade eine flotte Ansprache hält, kommentiert sie viele der skurrilen Situationen, die das Drehbuch liefert, oftmals nur mit einer winzigen Geste, die dafür voll ins Schwarze trifft. Das zeigt ihr Können.
Der Originaltitel „The Six Wives of Henry Lefay” offenbart eine gewitzte Grundidee. Denn man will auf Heinrich VIII., Ex-König von England anspielen, der tatsächlich sechs Frauen hatte. Alles in allem steckt in diesem Film also weniger durchschnittliche Fließbandware, als es der erste Eindruck annehmen lässt. Sicherlich sind einige Szenen völlig vorhersehbar; dafür wurde aber auch für die eine oder andere Überraschung gesorgt. Gegen Ende gerät die Spannungskurve irgendwie ins Straucheln, da es wirkt, als würden noch neue Konflikte aufgeworfen, obwohl die Geschichte schon fertig erzählt sein sollte. Aber das geht in Ordnung, da auf diese Weise immerhin auch die letzte offene Frage im Kreise der Hauptfiguren beantwortet wird. „Mein Vater, seine Frauen und ich“ ist keine Fortsetzung zu einem Film mit Ben Stiller und Robert De Niro, dafür aber eine nette Sonntagnachmittagskomödie mit attraktiver Besetzung.
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Meine Herren, sind Cover-Artwork und Titel dreist von den erwähnten Stiller/De Niro Filmen, nun ja, “inspiriert” 😉
Aber dafür kann der Film ja nix; nette Besetzung, auch wenn Allen filmisch tatsächlich nie an “Hör mal wer da hämmert” rankommen wird. Den Kasper in seriös gibt’s übrigens im Martial Arts-Drama “Redbelt”
Ja, von “Redbelt” hab ich gelesen (und gerade eben auch den Trailer geguckt). So seriös kann der ja auch wieder nicht sein. 😉
Beim Cover wusste ich schon als ich in meinem Feedreader die Zusammenfassung gelesen hab, dass es rote Schrift auf weißem Hintergrund haben wird 😀
Jaja, some things never change. Aber meiner Meinung nach rettet sich dieser Film dennoch durch einige Kniffe deutlich über den Durchschnitt.