Originaltitel: Duel
USA | 1971 | 85 Min. | FSK: ab 16
Roadmovie, Thriller
Regie: Steven Spielberg
Drehbuch: Richard Matheson
Besetzung: Dennis Weaver, Jacqueline Scott, Tim Herbert u.a.
Kinostart: 07.08.73
DVD/Blu-Ray VÖ: 21.10.04
Links zum Film:
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Worum geht’s?
David Mann ist ein durchschnittlicher Geschäftsmann. Er befindet sich auf einer langen Autofahrt über einsame Highways und verspricht seiner Frau bei einem Zwischenstopp, pünktlich zu Hause zu sein. Doch daraus wird nichts. Bald taucht vor David auf der Straße ein schmutziger Tanklastwagen mit unbekanntem Fahrer auf. Als David den riesigen LKW überholt, beginnt dieser, ihn gnadenlos zu jagen.
Wie ist der Film?
Ursprünglich war diese Verfilmung einer Kurzgeschichte keine 75 Minuten lang und nur fürs Fernsehen gedacht. Dort war „Duell“ aber so erfolgreich, dass mittels ein paar nachträglich gedrehter und hinzugefügter Szenen Spielbergs erster Kinofilm daraus wurde. Auch die jetzt 85 Minuten laufende Version ist ein an Horror grenzender Thriller, der mit wenigen Mitteln und einer fast schon lächerlich simplen Grundidee ungeahnt viel Atmosphäre schafft.
„Duell“ ist gut gealtert, vielleicht sogar noch besser als Spielbergs vier Jahre später erschienener Mega-Hit „Der weiße Hai“, denn ersterer läuft durch seine Schlichtheit nie Gefahr, an zu hohen Ansprüchen zu scheitern, aber holt aus dem Gegebenen so viel wie möglich heraus. Spielberg meistert die selten gewagte Aufgabe, auch unter strahlendem Sonnenlicht starkes Unbehagen zu erzeugen. Der Laster ist wunderbar bedrohlich in Szene gesetzt. Besonders die Verfolgungsszenen sind dramaturgisch stark – da wurden Schnitte und Kameraperspektiven mit viel Feingefühl gewählt.
Nur manchmal, in erster Linie bei den Zwischenstopps des Protagonisten, ist die Idee deutlich besser als die technische Umsetzung, z.B. wenn der Kameramann der Hauptfigur so auf die Pelle rückt, dass man seinen Schatten (oder noch schlimmer: sein Spiegelbild!) deutlich sieht. Nicht bei jedem Teil der Produktion regierte die gleiche Sorgfalt, aber das sei diesem Low-Budget-Projekt verziehen. Weitgehend unnötig ist zudem die Erzählstimme, die den inneren Monolog der Hauptfigur darstellt. Das fügte Spielberg ohnehin nur auf Drängen diverser Vorgesetzter ein. Tatsächlich ist es gerade das faszinierende an „Duell“, dass er so wortkarg funktioniert und theoretisch auch gänzlich stumm sein könnte.
„Duell“ ist Spannungskino in Reinform; originell, gut gespielt, handwerklich geschickt, weitgehend nachvollziehbar erzählt und angenehm auf das Wesentliche reduziert. Da fallen die paar technischen Schnitzer nicht groß ins Gewicht. Als Bonus gibt es zudem noch eine gewitzte Männlichkeitssymbolik hinein zu interpretieren (man achte auch auf die Radiosendung am Anfang). Ein starkes Kinodebüt, welches beweist, dass der heute wohl bekannteste Regisseur der Welt nicht zwingend üppige Budgets braucht, um Großes zu leisten.
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