Aufbruch zum Mond

Filmposter Aufbruch zum Mond

6.5/10

Originaltitel: First Man
USA | 2016 | 128 Min. | FSK: ab 0
Drama
Regie: Damien Chazelle
Drehbuch: Nicole Perlman, Josh Singer
Besetzung: Ryan Gosling, Claire Foy, Jason Clarke, Corey Stoll, Kyle Chandler u.a.
Kinostart: 08.11.18
DVD/Blu-Ray VÖ: 14.03.19

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | Filmposter

Worum geht’s?

Der eifrige NASA-Testpilot und Familienvater Neil Armstrong bewirbt sich für das Gemini-Programm, Vorläufer des Apollo-Programms, und wird schließlich zu einem der wichtigsten Astronauten der USA. Jahre voller kräftezehrender Versuche und Verluste vergehen, bis Apollo 11 im Jahr 1969 mit Armstrong den ersten bemannten Flug zum Mond wagt.

Wie ist der Film?

Erstaunlich, dass es fast 50 Jahre lang keinen großen Kinofilm gab, der die erfolgreiche Mondlandung von Apollo 11 nacherzählt. Regisseur Damien Chazelle („Whiplash“, „La La Land“) nahm schließlich die Herausforderung an und bezieht sich auf die autorisierte Biografie „First Man: The Life of Neil A. Armstrong“, die 2005 erschien. Erstmals schrieb Chazelle sein Drehbuch nicht selbst und überrascht obendrein mit einem sehr glanzlosen visuellen Stil. Eine Enttäuschung auf hohem Niveau.

Ausstattung, Lichtsetzung und Klangkulisse bemühen sich erfolgreich um Authentizität. Die nahen Handkamera-Aufnahmen vermitteln in einigen Momenten ein aufregendes Mittendrin-Gefühl, darüber hinaus wirkt die fehlende Bildgewalt bei einer derart gewaltigen Thematik etwas ernüchternd. Ryan Gosling spielt routiniert den Familienvater und Astronauten Armstrong. Leider eignet sich der wortkarge, stoische Charakter nur mäßig, um den ohnehin schon zurückhaltenden Film zu tragen. Für Lichtblicke sorgt Claire Foy („Unsane – Ausgeliefert“) als Mrs. Armstrong.

Letzten Endes verwundert es doch nicht, dass Hollywood sich vorrangig für „Apollo 13“ (1996) interessierte, denn jene missglückte Mond-Mission gibt dramaturgisch mehr her. „Aufbruch zum Mond“ seziert Armstrongs Verlust der Tochter, um für einen dramatischen Unterbau zu sorgen, doch die Handlung kommuniziert kein klares Ziel und lässt das Publikum etwas verloren zurück. Es bleibt ein betont psychologisches, betont unpatriotisches Historiendrama mit spannenden, wenn nicht fragwürdigen inszenatorischen Entscheidungen.

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