Originaltitel: Brüno
USA | 2009 | ca. 81 Min. | FSK: ab 16
Komödie, Satire, Mockumentary
Regie: Larry Charles
Drehbuch: Sacha Baron Cohen, Anthony Hines u.a.
Besetzung: Sacha Baron Cohen, Gustaf Hammarsten u.a.
Kinostart: 09.07.09
DVD/Blu-Ray VÖ: 26.11.09
Links zum Film:
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Worum geht’s?
Der schwule, österreichische Modejournalist Brüno versucht mit allen Mitteln und auf eine sehr eigenwillige Weise, in Amerika ganz groß rauszukommen. Er macht sich einen Feind nach dem anderen. Nur sein Assistent Lutz hält zu ihm.
Wie ist der Film?
Sacha Baron Cohen, der britische Komiker mit Cambridge-Studium, der seit 2007 sogar zu den Golden Globe Preisträgern gehört, zeigt mit „Brüno“ wieder einmal seinen erstaunlichen Mut, völlige Verrücktheit und gewitzte Intelligenz in einem. Der schwule Modejournalist manipuliert seine realen Interviewpartner mit geschickten Suggestivfragen, um gesellschaftliche Missstände und die grenzenlose Beschränktheit der Menschen aufzuzeigen, verpackt als Komödie der besonderen Art. Eine super Idee, nur nicht ganz so elegant umgesetzt wie in „Borat“.
Brüno entlarvt im Dokumentarstil die Vorurteile und fundamentalistischen Weltanschauungen der Leute und übt dabei passiv Kritik daran, ohne bei diesem Plan vor Tabus zurück zu schrecken. Abgesehen davon, dass die Authentizität einiger Szenen doch sehr anzuzweifeln ist, ist das schlichtweg genial. Dafür werden aber immer wieder extreme Gags der Marke Holzhammer beigemischt, die die Raffinesse deutlich trüben, da dort der Selbstzweck absolut überwiegt. Das Ende wirkt zudem wie ein plattes, bemühtes Totschlagargument, damit man den Film auch ja großartig findet. Aber verdammt, es funktioniert auch ziemlich gut.
Da man immer wieder laut auflachen muss, ganz gleich, wie viel Bedeutung nun hinter dem jeweiligen Witz steckt, erfüllt „Brüno“ alle wichtigen Voraussetzungen für eine gelungene Komödie. Bis hin zum witzigen Soundtrack ist das vulgäre Chaos gut durchdacht. Es ist ein sehenswertes Wechselbad aus Schock, Ekel, Fremdschämen, Belustigung und Bewunderung. Dringend empfohlen ist natürlich die Originalfassung, wo man erleben darf, wie wunderbar bemüht aber sagenhaft schlecht Brünos Deutsch doch ist.
„Brüno“ ist übler Stoff, der so seine Momente hat und einfach herrlich provokativ ist. Das schmutzige, kurzweilige Werk eines kleinen Genies, das sich ab und an zu exorbitantem Schabernack hinreißen lässt.
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