Maßgeschneiderte Anzüge, Luxusautos, atemberaubende Frauen, tadellose Manieren sowie einen geschüttelten und nicht gerührten Martini. Spätestens bei dem köstlichen Drink weiß jeder, dass vom coolsten Agenten der Welt die Rede ist. Bereits seit 55 Jahren zieht James Bond als Filmfigur die Menschen in seinen Bann. Verkörpert wurde er von Sean Connery, George Lazenby, Roger Moore, Timothy Dalton, Pierce Brosnan und zuletzt Daniel Craig. 2017 wurde bekannt, dass Craig noch ein fünftes Mal in die Kultrolle schlüpfen wird, im sage und schreibe 25. Film der Reihe.
Alle Bond-Darsteller bereicherten den 007-Kosmos mit ihren eigenen Facetten. Gerade die Vielzahl der Abenteuer, die unser grandioser Agent bezwingen musste, macht die Filmreihe zu etwas ganz Besonderem. Zeit, einen Blick auf ausgewählte Höhepunkte zu werfen. Viel Spaß beim Stöbern und Erinnern.
Wie alles begann
Wir starten mit „James Bond jagt Dr. No“, denn hier zeigt Bond direkt, was in ihm steckt. Es ist der erste Film der Erfolgswelle und all die Eigenschaften, für die wir den Agenten so lieben, kommen hier gebündelt zum Tragen. Gespielt wird der Meisterspion von Sean Connery. Zur Story: Auf Jamaica verschwinden urplötzlich ein MI6-Agent und die Sekretärin. Die Briten schicken ihren besten Mitarbeiter, um die beiden wiederzufinden. Bond gerät dabei ins Fadenkreuz des gefährlichen Dr. No. Der Wissenschaftler verfügt über bösartige Mittel, mit denen er den gesamten Cap Canaveral Komplex zu zerstören versucht.
Die eindrucksvollste Szene, die alles verkörpert, wofür Bond steht, ist wohl der Part im Casino. 007 vergnügt sich in dieser Einstellung gerade beim Baccarat, natürlich piekfein in einem stylischen Anzug und bewaffnet mit seinem legendären Charme. Obwohl die Welt in ernster Gefahr schwebt, bleibt James Bond gelassen und frönt einer seiner favorisierten Freizeitbeschäftigungen. Während er diesen altbekannten Klassiker genießt, begegnet er ganz klischeehaft noch der bildschönen Sylvia Trench. Hier entstand sein bekannter Vorstellungs-Claim, den er bis heute nutzt, denn Sylvia stellt sich ihm als „Trench, Sylvia Trench“ vor, woraufhin der Spion ganz lapidar mit „Bond, James Bond“ kontert. Mit dieser Szene wurde also Geschichte geschrieben, die bis heute in jeden Film übernommen wurde und zum Markenzeichen von 007 avancierte.
Es geht rund
Weiter geht es mit „Der Mann mit dem goldenen Colt“. Bond wird inzwischen von Publikumsliebling Roger Moore verkörpert. Der Film dreht sich um den berüchtigten Auftragskiller Francisco Scaramanga. Dieser soll sich in Hong-Kong und Macao rumtreiben, dorthin wird 007 auch von M entsandt. Der Fiesling bringt einen Wissenschaftler ums Leben und ergaunert sich einen wertvollen, technischen Solex-Generator, mit dem er aus Solarenergie Strom herstellen kann. Also nimmt der britische Spion die Verfolgung auf und begibt sich damit auf eine beeindruckende und adrenalingeladene Reise. Der Film geht vor allem wegen der prächtigen Drehorte und der Sache mit der Brücke in die Annalen ein.
Die wohl coolste Szene zeigt James Bond auf einer Verfolgungsjagd mit Scaramanga. Der Super-Agent fährt mit dem Auto einen Wasserkanal entlang, auf der anderen Seite befindet sich sein Ziel. Doch leider ist weit und breit keine Möglichkeit zu sehen, den Fluss zu überqueren. Dann sieht Bond seine Chance: eine eingestürzte Brücke. Er startet daraufhin ein vollkommen waghalsiges Manöver, fährt mit Vollgas über die Brücke, sein Auto dreht sich einmal um die eigene Achse und kommt auf der anderen Seite des Flusses wieder auf. Ein unglaublicher Stunt, der den actionreichen Klassiker sehr gut beschreibt. Damals gab es noch keine CGI, weswegen diese Szene sicherlich viele Nerven gekostet hat.
Mit allen Wassern gewaschen
In „Die Welt ist nicht genug“ denkt sich Pierce Brosnan nun in die Rolle des 007. Ungewöhnlich rachsüchtig und gefühlvoll geht es in diesem Film zu. Bond empfindet tiefe Schuld wegen eines Verbrechens an einem guten Freund. Dieser berüchtigte Vertraute ist Sir Robert King, Chef von King Enterprises. Er war zuständig für den Bau von Pipelines. Auf brutale und durchtriebene Art wird er in den Räumen der MI6-Agenten eliminiert. Bond, der persönlich betroffen ist, nimmt sich des Falles an und geht auf die Jagd nach den Verbrechern. Natürlich sorgt er sich auch um die Tochter des Verstorbenen, doch Elektra ist nicht die, für die sie sich ausgibt.
Auch dieser 19. Bond-Film zeichnet sich durch eine bestimmte Szene aus, in diesem Fall die Einleitungssequenz, die verblüffende 14 Minuten lang ist und eine rasante Verfolgungsjagd auf der Themse zeigt. Bei weitem nicht die einzige Wasser-Actionsequenz im Franchise, aber die bis dato wohl fulminanteste, gerade, wenn Bonds Boot mal eben auf dem Land weiterfährt. Insgesamt wurden hierfür 35 Boote benutzt und rund sechs Wochen gedreht. Man sieht schon: Den Bond-Machern ist kein Aufwand zu groß, um 007 perfekt in Szene zu setzen.
Neues Gewandt, alter Charme
Schauspieler Daniel Craig übernahm in den letzten Bond-Filmen die Hauptrolle und verdiente sich nach anfänglicher Skepsis die Gunst des Publikums. Der jüngste 007-Streifen kam 2015 in die Kinos: „Spectre“. Der britische Spion wird von seiner Vergangenheit eingeholt, denn er empfängt eine geheimnisvolle Nachricht, die ihn in große Schwierigkeiten bringt. Es dauert nicht lang, da kommt er einer geheimen Organisation auf die Spur. Mit seinen herausragenden detektivischen Fähigkeiten versucht er, Spectre zu enttarnen. Craig ist bekannt dafür, die meisten Stunts selbst zu drehen, auch wenn dies schon zahlreiche Verletzungen zur Folge hatte. So kann man seinen Körpereinsatz auch nur zu gut nachfühlen, wenn er sich prügelt.
Manchmal sind es die kleinen Dinge: Auch „Spectre“ überzeugt mit einer fulminanten Eröffnungssequenz, doch wenn Bond sich einige Zeit später in einem Zug eine Schlägerei liefert, kommt die 007-Quintessenz zum Vorschein. Mit einem bulligen Bilderbuch-Handlanger als Gegner und humorigen Zwischentönen erinnert „Spectre“ hier wieder an die Anfänge der Filmreihe; Klassisches und Modernes vereint sich. Und das wird bei weitem nicht die letzte spektakuläre Szene für James Bond gewesen sein.
Bilderquelle: Flickr
Hinterlasse jetzt einen Kommentar