Die glorreichen Sieben

Filmposter Die glorreichen Sieben

6/10

Originaltitel: The Magnificent Seven
USA | 1960 | 128 Min. | FSK: ab 12
Western
Regie: John Sturges
Drehbuch: William Roberts
Besetzung: Yul Brynner, Eli Wallach, Steve McQueen u.a.
Kinostart: 24.02.61
DVD/Blu-Ray VÖ: 04.12.06/14.05.10

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | Filmposter
Szenenbild © MGM Channel

Worum geht’s?

Immer wieder wird eine Kolonie mexikanischer Farmer von einer großen Banditenbande heimgesucht, die sich dreist an der Ernte vergreift, um selbst zu überleben. Die Mexikaner sehen keine Möglichkeit, sich zu wehren, doch als ein Cowboy auf der Durchreise in einer nahegelegenen Stadt mit seinen Schießkünsten auf sich aufmerksam macht, bitten sie ihn um Hilfe, gegen eine Belohnung. Dieser sucht sich daraufhin sechs Mitstreiter, um die Diebe in die Flucht zu schlagen.

Wie ist der Film?

So schließt sich der Kreis: Der japanische Meisterregisseur Akira Kurosawa gab oftmals an, stark vom Western-König John Ford („Der schwarze Falke“) inspiriert zu sein. Kurosawa war es wiederum, der zur Inspiration für einen weiteren amerikanischen Westernklassiker diente. „Die glorreichen Sieben“ von John Sturges ist nämlich eine Abwandlung von Kurosawas „Die sieben Samurai“, philosophisch entschlackt, aber unterhaltsam, insbesondere dank einer bärenstarken Besetzung.

Szenenbild Die glorreichen SiebenWas Coolness und Sympathie von Cowboys betrifft, setzen Yul Brynner und Steve McQueen in den Hauptrollen neue Maßstäbe. Brynner brilliert als Anführer, doch der ungeheuer präsente McQueen stiehlt ihm durch viele kleine Gesten hin und wieder die Show (übrigens mit voller Absicht, wie Zeitzeugen berichten). Ein junger Horst Buchholz bringt willkommenen Pepp in die Runde, und Charles Bronson ist nur einer von einigen weiteren Pfundskerlen, die die bunte Schar komplettieren, damals allesamt noch am Anfang ihrer Karrieren. Da prallen Egos aufeinander, dass man das Testosteron förmlich riechen kann. Dieser mal mehr, mal weniger unterschwellige Hahnenkampf der unterschiedlich detailliert gezeichneten Figuren ist eben auch der Reiz sowie der Spaß an „Die glorreichen Sieben“.

Doch der Film funktioniert nur, weil die Sieben sich letztendlich erfolgreich zusammenraufen. Schließlich geht es um das Duell mit der Banditenbande, deren Oberhaupt herrlich schmierig von Eli Wallach verkörpert wird. Man liebt es quasi, ihn zu hassen. Anders als meistens in amerikanischen Western genießen die hier um Hilfe bittenden und zu den Guten gehörenden Mexikaner eine respektvolle Darstellung als aufrechte Arbeiter. Gut und Böse werden keineswegs abschließend verteilt. Rassismus und Schwarzweißzeichnung raus, viel Humor rein – so ist es angenehm.

Eine sehr einfache Geschichte mit unklarer Wertevermittlung, tolle Stars, gute Sprüche, nette Schießereien, geschmeidige Kameraarbeit und die wohl schönste Westernmusik, die nicht von Ennio Morricone stammt (vertonte Abenteuerlust in Reinform) machen „Die glorreichen Sieben“ zu einem ordentlichen Western, der solide unterhält. Zusätzlich interessant, weil der Film den Cowboy als Heimatlosen und dadurch im Kern tragische Figur herausarbeitet. Der Genrebeitrag wird nie zu den ganz großen gehören, doch die sage und schreibe drei Abklatsch-Fortsetzungen plus TV-Serie verdeutlichen, dass das Konzept einfach gut funktioniert.

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