Electric Boogaloo

DVD-Cover Electric Boogaloo

7/10

Originaltitel: Electric Boogaloo: The Wild, Untold Story of Cannon Films
AU, GB, IL, USA | 2014 | 107 Min. | FSK: ab 16
Dokumentation
Regie: Mark Hartley
Drehbuch: Mark Hartley
Kinostart:
DVD/Blu-Ray VÖ: 21.04.15

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia
Bilder © Ascot Elite Home Entertainment

Worum geht’s?

Bekanntheit erlangten sie durch den Kultfilm „Eis am Stiel“; 1979 übernehmen die israelischen Cousins Menahem Golan und Yoram Globus die Produktionsfirma Cannon Films. Ihre dreiste Verkaufspolitik läutet eine neue Ära amerikanischer B-Movies ein, mit Stars wie Chuck Norris, Charles Bronson und Jean Claude van Damme. Durch den Fokus auf Quantität statt Qualität ist die Vision des Duos zum Scheitern verurteilt, doch dessen ungebrochener Enthusiasmus sorgt für eine wilde Trash-Dekade, an die sich zahlreiche Ensemble- und Crewmitglieder mit einem Schmunzeln erinnern.

Wie ist der Film?

Szenenbild Electric Boogaloo„Electric Boogaloo“ ist ein einziges Bonbon für Trash-Fans mit Faible für die 80er Jahre. Doch auch wer nichts für Action- und Schmuddelfilme übrig hat, findet in dieser Dokumentation glänzendes Infotainment, handelt sie doch ganz allgemein von der Liebe zum Film und grandios geschmacklosen Kuriositäten. Stars wie Bo Derek, Dolph Lundgren oder Richard Chamberlain kommen zu Wort, um gemeinsam mit zahlreichen weiteren Filmschaffenden abgefahrene Anekdoten zu erzählen. Die Berichte stammen aus erster Hand, was die schier unglaubliche Cannon Films-Geschichte umso lebendiger und authentischer wirken lässt.

Dass hinter dem Projekt ein erfahrenes Dokumentarfilmteam mit fast allen relevanten Lizenzrechten steckt, ist dem Film in jeder Minute anzumerken. Über ein Dutzend flott montierte Interviewstimmen, Animationen und haufenweise Filmausschnitte in HD-Qualität lassen keine Langeweile aufkommen. Geradezu das krasse Gegenteil ist der Fall: „Electric Boogaloo“ legt ein so hohes Tempo an den Tag, dass sich manche Zusammenhänge nicht ganz erschließen und eine regelrechte Reizüberflutung stattfindet. Aber lieber einen Film in Ruhe noch ein zweites Mal begutachten, als ihn bald wieder zu vergessen.

Die einzigen Interviewpartner, die fehlen, sind Golan und Globus selbst – sie lehnten die Anfrage ab und brachten kurzerhand ihre eigene Doku heraus, ganz in Cannon Films-Manier. Doch dieser Umstand macht „Electric Boogaloo“ nur noch unterhaltsamer, da so auch kritische Stimmen freie Bahn haben. Klingende Titel wie „American Fighter“, „Invasion U.S.A.“ oder „Masters of the Universe“ und deren Hintergründe wecken wohlige Erinnerungen, oder aber verlängern die eigene Vormerkliste. Denn diese Rückschau auf eines der verrücktesten Kapitel der Low Budget Film-Geschichte macht Lust auf mehr.

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