Worum geht’s? – Ein Vorwort
Kong ist ein überdimensional großer Gorilla, der auf der Insel Skull Island lebt. Verborgen im Nebel und auf keiner gängigen Landkarte verzeichnet, ist die Insel ein Überbleibsel früherer Zeitalter – selbst Dinosaurier haben dort überlebt. Primitive Eingeborene verehren Kong wie einen Gott. Zivilisierte Menschen entdecken die Insel und erkennen den Riesenaffen als König seiner Welt. In der Originalgeschichte erliegt King Kong der Schönheit einer blonden Amerikanerin, was zugleich sein Schicksal besiegelt. Er wird gefangengenommen und in New York City als Attraktion ausgestellt. Natürlich passiert ein Ausbruch…
Merian C. Cooper erfand King Kong eigens für die Kinoleinwand und realisierte schließlich mit Ernest B. Schoedsack „King Kong und die weiße Frau“. Durch seine bahnbrechende Tricktechnik wurde der Film zum Hit und zog noch im selben Jahr – 1933 – die Fortsetzung „King Kongs Sohn“ nach sich. Diese knüpft inhaltlich direkt an das Original an und lässt bekannte Figuren zu Skull Island zurückkehren. 1949 erschien vom gleichen Team ein weiterer Riesengorilla-Film namens „Mighty Joe Young“. Obwohl der dort vorgestellte Affe keine Verbindung zu Kong aufweist, kam der Film in Deutschland unter dem Titel „Panik um King Kong“ auf den Markt. (1998 wurde „Mighty Joe Young“ übrigens neuverfilmt, im deutschsprachigen Raum bekannt als „Mein großer Freund Joe“).
Wem genau die Rechte an King Kong gehören, ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Das bekam Merian C. Cooper zu spüren, als RKO Pictures, für die er „King Kong und die weiße Frau“ drehte, seine Schöpfung nach Japan verkaufte. Das Studio Tōhō veröffentlichte dann 1962 „Die Rückkehr des King Kong“. Darin ist Kong deutlich größer als zuvor und kämpft gegen Godzilla. 1967 legte Tōhō mit „King Kong – Frankensteins Sohn“ nach. Diesmal prügelt sich der Riesenaffe mit einer Roboterversion seiner selbst und hegt wieder Gefühle für eine Menschenfrau.
In den 70er Jahren erwarb Produzent Dino De Laurentiis bei RKO Pictures Remake-Rechte und engagierte den Regisseur John Guillermin. „King Kong“ von 1976 orientiert sich eng am Original, weist aber ein paar Modernisierungen auf. Zehn Jahre später veröffentlichte De Laurentiis eine Fortsetzung: „King Kong lebt“, wieder unter Guillermins Regie. Darin trifft Kong ein Affenweibchen in seiner Größe. Der Film hatte ein verhältnismäßig kleines Budget und gilt als Trash.
Mit einem gigantischen Budget realisierte Peter Jackson 2005 eine weitere Neuverfilmung des Originals bei Universal Pictures. Anders als das 70er-Remake spielt Jacksons Version im Jahr 1933. Kong ist darin erstmals computeranimiert zu sehen, mit Hilfe der Motion-Capture-Technik.
Inzwischen besitzt die US-Produktionsfirma Legendary Entertainment Filmrechte für King Kong, wie auch für Godzilla. Nach einem Godzilla-Remake (2014) erschien 2017 „Kong: Skull Island“. Die Filme weichen inhaltlich stark von den Originalen ab. Beide spielen im sogenannten MonsterVerse und sind auf ein Treffen der zwei Riesenmonster ausgelegt. Weitere MonsterVerse-Filme sind „Godzilla II: King of the Monsters“ (2019) und „Godzilla vs. Kong“ (2020). Was Tōhō in den 60er Jahren aufzog, geschieht in den USA also erneut, aber größer, länger und nach modernsten Produktionsstandards.
Die Filme
Von Ernest B. Schoedsack
1933: King Kong und die weiße Frau
1933: King Kongs Sohn
1949: Panik um King Kong
Von Ishirō Honda
1962: Die Rückkehr des King Kong
1967: King Kong – Frankensteins Sohn
Von John Guillermin
1976: King Kong
1986: King Kong lebt
Von Peter Jackson
2005: King Kong
Im MonsterVerse
2017: Kong: Skull Island
2021: Godzilla vs. Kong
Bild 1 © Courtesy of Warner Bros. Pictures
Bild 2 und 3 © STUDIOCANAL