Hangover 2

Filmposter Hangover 2

5/10

Originaltitel: The Hangover: Part II
USA | 2011 | 102 Min. | FSK: ab 12
Komödie
Regie: Todd Phillips
Drehbuch: Todd Phillips, Scot Armstrong, Craig Mazin
Besetzung: Ed Helms, Bradley Cooper, Zach Galifianakis,
Justin Bartha, Ken Jeong, Paul Giamatti u.a.
Kinostart: 02.06.11
DVD/Blu-Ray VÖ: 02.12.11

Links zum Film:
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Worum geht’s?

Zwei Jahre nach dem verhängnisvollen Junggesellenabschied in Las Vegas: Diesmal heiratet Zahnarzt Stu, und zwar eine thailändische Schönheit – in deren Heimatland. Doug und Phil sind wieder mit von der Partie, und schließlich lässt Stu sich dazu breitschlagen, auch den Wirrkopf Alan einzuladen, welcher überglücklich ist, das „Wolfsrudel“ wieder vereint zu sehen. Ein Bierchen mit Marshmallows am Strand unter Männern führt am Tag vor der Hochzeit dazu, dass Stu, Phil und Alan am nächsten Morgen schwer gezeichnet irgendwo mitten in Bangkok aufwachen – ohne Erinnerung.

Wie ist der Film?

Fehlende Glaubwürdigkeit der Tatsache, dass den Protagonisten dasselbe ‚Missgeschick‘ wie in Teil 1 noch einmal passiert, ist wider Erwarten gar kein Hauptproblem von „Hangover 2“. Die neue alte Hinführung zum Kater ohne Erinnerung ist verträglich. Vielmehr krankt der Film daran, dass er im Gegensatz zum 2009er Original keine mitreißende Eigendynamik entwickelt, sondern Startschwierigkeiten hat und eigentlich nie richtig in die Gänge kommt. Schuld ist im Grunde die Stadt Bangkok, die eben keine bewusst unwirkliche Glitzerwelt wie Las Vegas, sondern ein raues Pflaster ist, was sich nur allzu ungünstig auf den Plot auswirkt.

Die Lage, in der sich die Männer befinden, verliert mit der Abwesenheit einer Umgebung wie Vegas ihren grotesken Witz, denn zu stark machen sich deren Ernst und Gefahr bemerkbar; zu viel steht diesmal auf dem Spiel. „Hangover 2“ verfällt häufig in eine Art Drama, das mit Albernheiten wie etwa Stus weibischen Panikattacken aufgelockert werden soll, doch fehlt die heitere Grundstimmung, die zum miteinander Lachen – weniger Auslachen – einlädt.

Peinlich genau wird die Struktur des ersten Teils auf Thailand übertragen, ohne den sowieso nicht erfüllbaren Anspruch, noch einen draufsetzen zu wollen. Das ist einerseits eine löbliche Leistung für den Fan, wirkt andererseits manchmal zu konstruiert – vor allem auch im sich nah an der Peinlichkeit bewegenden Schlussakt, der viel zu gestellt aussehende Beweisfotos beinhaltet – und legt schonungslos offen, wie viel weniger der Funke diesmal überspringt.

Nach einer gefährlich langen Einführung (de facto allerdings exakt so lang wie in Teil 1) und der im Vergleich eher unmotiviert wirkenden ‚Aufwach-Sequenz‘ muss ein niedlicher Affe mehr oder weniger erfolgreich vom fehlenden Feingefühl im Drehbuch ablenken. Während Zahnarzt Stu ein bisschen mehr Text hat und Draufgänger Phil im Grunde die gleichen Stichworte wie immer von sich geben darf, verkommt der einst so unvergleichlich skurrile Alan leider zur reinen Lachnummer, zum Franchise-Ausstellungsstück degradiert.

„Hangover 2“ ist Teil 1 nochmal stur nachbuchstabiert, fast mehr Remake als Fortsetzung, oft befremdlich hart oder albern statt lustig, weitgehend ohne das nahezu perfekte Tempo und die leichtfüßige Atmosphäre des Originals. Seine Hauptfiguren entwickelt der mit neuen Autoren zurückgekehrte Regisseur Todd Philipps nicht weiter; er schlachtet sie aus. Nichtsdestotrotz taugt das von einem spaßigen Soundtrack getragene Nummer-Sicher-Konzept zur seichten, schmutzigen Komödienunterhaltung (vor allem im Originalton!) und ist, dafür, dass prinzipiell nochmal dasselbe passiert, beachtlich wenig vorhersehbar.

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2 Kommentare

  1. Habe den ersten geliebt, bin mit hohen Erwartungen ins Kino (zu hoch?) und wurde eher enttäuscht. Ein paar Lacher funktionieren immer noch, Phil ist immer noch sehr gut aussehend, aber zu viel was den ersten Teil so wunderbar gemacht hat, fehlt. Wie du schon gesagt hast, fehlt mir am allermeisten Vegas, denn in Bangkok geht einfach zu viel schlimmes vor als dass man drüber lachen könnte (ich erinnere mich an Szenen, in denen es um Kinderprostitution geht). Der Humor war im ersten Teil schon derbe und nahe an der Gürtellinie, hat aber das Kunststück fertig gebracht, diese nicht oder zumindest seltenst zu unterschreiten – dies gelingt im zweiten Teil nicht, und das ist für mich das Hauptmanko des Films. Schade!

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