Originaltitel: Hatchet II
USA | 2010 | ca. 79 Min. | FSK: ab 18
Horror, Splatter, Komödie, Direct-to-DVD
Regie: Adam Green
Drehbuch: Adam Green
Besetzung: Danielle Harris, Tony Todd, Kane Hodder u.a.
Kinostart: —
DVD/Blu-Ray VÖ: 07.04.11
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Bilder © Sunfilm
Worum geht’s?
Marybeth kann dem entstellten Sumpf-Mörder Victor Crowley als einzige Überlebende entkommen und schafft den Weg zurück in die Stadt. Dort wendet sie sich an Reverend Zombie, der einst Bootstouren durch die gefährlichen Sümpfe von Louisiana anbot. Mit seiner Hilfe wird eine Truppe von Jägern zusammengestellt, mit der Marybeth an den Ort der Verbrechen zurückkehrt, um für den Mord an ihrem Vater und ihrem Bruder blutige Rache zu nehmen.
Wie ist der Film?
Eigentlich noch mit dem minimalistischen Psycho-Horror-Thriller „Frozen – Eiskalter Abgrund“ beschäftigt, entschied sich Regisseur und Autor Adam Green dazu, für die Fortsetzung seines Debüts „Hatchet“ nochmal zum klassischen (Fun-)Splatter zurückzukehren. Der Eindruck, dass Green bei „Hatchet II“ nicht ganz bei der Sache war, weil ihn das Vorstoßen in neue Gefilde bereits weit mehr interessierte, ist leider nur allzu präsent.
Nahtlos knüpft „Hatchet II“ an das Ende des Vorgängers an, doch, oh Schreck, plötzlich ist die Hauptdarstellerin eine andere. Das war noch nie ein gutes Zeichen (Musterbeispiel: „30 Days of Night: Dark Days“) und ist es auch dieses Mal nicht. Zwar kann die aus der „Halloween“-Filmreihe bekannte Danielle Harris deutlich mehr Erfahrung als Tamara Feldman aus Teil 1 vorweisen, doch geht sie in „Hatchet II“ mit ihrer permanent hochgezogenen Augenbraue eher nur ziemlich auf die Nerven und schafft es nicht, den undankbaren Stempel ‚Ersatzschauspielerin‘ abzuschütteln.
Darüber hinaus hilft Green sich bei der Besetzung mit einigen Laien, während Tony „Candyman“ Todd, düsterer Unheilverkünder aus Teil 1, aus Mangel an Schauwerten eine zu große Rolle einnimmt, obwohl seine Figur eigentlich nur als Gastauftritt wirklich funktionierte. Kane Hodder darf in der einen Hälfte seiner Doppelrolle sogar mal richtig schauspielern und schlägt sich dabei ganz in Ordnung. Dafür sieht er als entstellter Killer Victor Crowley plötzlich kaum noch bedrohlich aus, sondern viel eher wie das Maskottchen einer Metzgereikette. Hier machen sich die Abstriche bei der handwerklichen Feinarbeit klar bemerkbar.
So wie „Hatchet“ augenzwinkernd die Gesetze des Slasherfilms zelebrierte, so reitet „Hatchet 2“ sich in die typischen Schwächen einer Horror-Fortsetzung hinein. Das Drehbuch leistet kaum mehr als Entmystifizierung und obskure Verdrehungen des Vorgängers sowie Wiederholungen, die nicht mehr packen wie beim ersten Mal. Die Schauspielerei ist mäßig bis schwach, die Handlung von Grund auf unglaubwürdig, teils unnötig abschweifend und insgesamt viel zu geschwätzig geraten. Es gibt keine Sympathieträger, die Gags sind kaum noch lustig und die Schocker ziehen nicht mehr. Auch die spaßige Selbstironie, die „Hatchet“ ausmachte, geht zuweilen flöten, wenn der Film versucht, mit möglichst bizarren Einfällen seinen Vorgänger zu toppen. Nur das bewusst überzeichnete Ende trifft wieder denselben bitterbös-humorigen Ton wie der erste Teil. Doch da ist es natürlich längst zu spät.
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