Im Westen nichts Neues (1930)

7.5/10

Originaltitel: All Quiet on the Western Front
USA | 1930 | 136 Min. | FSK: ab 12
Drama, Kriegsfilm
Regie: Lewis Milestone
Drehbuch: Maxwell Anderson, George Abbott, Del Andrews
Besetzung: Lew Ayres, Louis Wolheim, John Wray u.a.
Kinostart: 04.12.30
DVD/Blu-Ray VÖ: 17.02.05/04.11.22

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Bilder © Capelight Pictures

Worum geht’s?

Angespornt von seinem Lehrer meldet sich der junge Paul Bäumer zusammen mit einigen Mitschülern als Soldat im Ersten Weltkrieg, um fürs Vaterland zu kämpfen. Keiner der Jungs ahnt, welche Hölle nach der Grundausbildung auf sie wartet.

Wie ist der Film?

Ein besonderer Film aus einer besonderen Zeit. „Im Westen nichts Neues“, nach Erich Maria Remarques Roman von 1928, ist die Blaupause des Antikriegsfilms und greift vor, was später auch Klassiker wie „Wege zum Ruhm“, „Full Metal Jacket“ oder „Komm und sieh“ verarbeiteten. Zugleich ist es einer der ersten international erfolgreichen Tonfilme.

Im Schauspiel sind noch Überreste des Stummfilm-Expressionismus zu erkennen, die einem fast dokumentarischen Realismus gegenüberstehen; das Hollywood der goldenen Ton-Ära hatte sich 1930, in dieser Übergangsphase noch nicht ganz gefunden. Doch hier überwiegt das Staunen darüber, was damals schon möglich war.

Mal zeichnet die Kamera mit fulminanten Fahrten den Wahnsinn des Schlachtgewimmels, mal steht sie lange fest im Raum und macht sich den Klaustrophobie-Effekt zunutze. Schon der frühe Monosound erzeugt an der Front ein Bombengewitter, das ins Mark geht. Nur glorifizierend wird es nie. Seine pazifistische Botschaft kommuniziert der Film sehr deutlich, bis zu einem fast poetischen Schluss, der sitzt.

„Im Westen nichts Neues“ ist ein technisch nicht perfektes, aber beeindruckendes Drama über die absolute Ernüchterung deutscher Soldaten und das sinnlose Grauen des Ersten Weltkriegs. Joseph Goebbels sabotierte die Kinoaufführungen mit Kräften, was die Relevanz und Effektivität des Films nur unterstreicht.