Originaltitel: Insomnia
USA | 2002 | 114 Min. | FSK: ab 16
Krimi, Thriller
Regie: Christopher Nolan
Drehbuch: Hillary Seitz
Besetzung: Al Pacino, Robin Williams, Hilary Swank u.a.
Kinostart: 10.10.02
DVD/Blu-Ray VÖ: 20.03.03/16.06.10
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Szenenbild © Warner Bros Film GmbH
Worum geht’s?
Der renommierte Detective Will Dormer und sein Partner reisen nach Nightmute, Alaska, um dort den Mord an einer Teenagerin aufzuklären. Nicht nur die permanente Helligkeit aufgrund der Mitternachtssonne sorgt für Schlafprobleme. Dormer findet bald seinen Hauptverdächtigen, dieser dreht jedoch den Spieß um, weil er Dormers dunkles Geheimnis kennt.
Wie ist der Film?
Es kommt nicht von ungefähr, dass der Film an skandinavische Krimis erinnert – er ist tatsächlich das Remake von einem („Todesschlaf“ von 1997). Alaska dient hier als würdige Norwegen-Alternative. „Insomnia“ ist die bislang einzige Regiearbeit Christopher Nolans, zu der er nicht selbst das Drehbuch verfasste, dementsprechend kommt die typische Nolan-Handschrift auch am wenigsten zum Vorschein – es fehlt an Pfiff, an Drive, an Originalität. Für sich alleinstehend betrachtet ist „Insomnia“ ein solider Polizei-Thriller.
Die kühle Grundatmosphäre schwankt zwischen einnehmend und fad. Handwerklich fallen die vielen harten Schnitte auf – ein durchgehendes Stilmittel, das stellenweise gut die Orientierungslosigkeit des Protagonisten unterstreicht, während simplen Dialogszenen jedoch stört. Erwähnenswert bleibt eigentlich nur noch die Besetzung: Al Pacino („Der Pate III“) gibt hervorragend den zwielichtigen Cop und hat eine starke Präsenz, ohne dabei je angestrengt zu wirken. Hilary Swank („Boys Don’t Cry“) bildet souverän das Gegengewicht als motivierte Polizistin der nächsten Generation. Robin Williams („Good Will Hunting“) schüttelt mal wieder mühelos sein Image als Spaßmacher ab. Das Problem ist keinesfalls, dass man ihm die ernste Rolle nicht abnimmt. Vielmehr spielt er den Antagonisten so subtil, dass man wünscht, er wäre böser.
„Insomnia“ ist ein gut gespieltes, frostiges Katz-und-Maus-Spiel, dass das Gut-gegen-Böse-Konzept etwas aufbricht und moralisch kniffliger gestaltet; am Ende jedoch ziemlich ernüchternd. Obendrein ist es nicht die beste Idee, einen übermüdeten Ermittler mit einem eher ruhigen Erzählstil zu paaren, denn dadurch läuft der Film ironischerweise Gefahr, das Publikum schläfrig zu machen. Im Gesamtwerk von Christopher Nolan („Memento“, „The Dark Knight“, „Inception“) ist „Insomnia“ vernachlässigbar.
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