Originaltitel: Lissi und der wilde Kaiser
DE | 2007 | 85 Min. | FSK: ab 6
Animation, Komödie, Parodie
Regie: Michael Herbig
Drehbuch: Alfons Biedermann, Michael Herbig
Besetzung: Michael Herbig, Christian Tramitz, Rick Kavanian, Lotte Ledl u.a.
Kinostart: 25.10.07
DVD/Blu-Ray VÖ: 13.03.08/12.02.08
Links zum Film:
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Worum geht’s?
Um dem Tod zu entgehen muss der Yeti einen Pakt mit dem Teufel eingehen: Er wird verschont, wenn er ihm die schönste Frau der Welt bringt. Da wird natürlich prompt die österreichische Kaiserin Lissi geschnappt. Das ist dem Kaiser Franz aber gar nicht recht.
Wie ist der Film?
Autorenfilmer Michael „Bully“ Herbig landete 2001 mit „Der Schuh des Manitu“ einen Sensationserfolg und tat, nachdem das Publikum seiner Fernsehshow demokratisch darüber abgestimmt hatte, welche seiner Charakter-Schöpfungen als nächstes auf die Leinwand kommen sollte, mit „(T)Raumschiff Surprise – Periode 1“ was er konnte, um qualitativ an seinen Erstling heran zu reichen. Es muss ja immer weiter gehen und „Lissi und der wilde Kaiser“ war da einfach der nächste logische Schritt. Schließlich waren Bullys „Wechseljahre einer Kaiserin“ auch eine Auswahlmöglichkeit in der damaligen Umfrage, die immerhin deutlich besser abschnitt als „nichts“.
Zunächst einmal war es die richtige Entscheidung, „Lissi und der wilde Kaiser“ als Computeranimation herauszubringen. Sonst hätte man auf die rasanten Actionszenen, wie man sie im Film sieht, verzichten müssen und es wäre nicht mehr genug für einen tragbaren Kinofilm übrig geblieben. Optisch ist alles zufriedenstellend. Genial, wie die durchaus weibliche Kaiserin Bullys Gesichtszüge aufweist. Rick Kavanian, Christian Tramitz und Bully spielen ihr enormes Talent, für das man sie einst lieb gewann (oder auch nicht) in vollem Maße aus, wenn auch nur als Synchronsprecher der auf sie zugeschnittenen Figuren.
Einziges Problem bleibt das Drehbuch, das es weniger denn je schafft, die zahlreichen Gags in eine fortlaufende Handlung zu integrieren und stattdessen etwas ziellos mit ihnen um sich wirft. Ein Treffer ist dabei auch lange nicht jeder. Und für solche, die nicht auf Nonsens-Humor stehen und über schlechte Witze nicht erst recht lachen, wird es umso enger. „Lissi und der wilde Kaiser“ ist einfach nicht so sehr an die weite Welt adressiert, die die Kasse zum Klingeln bringt, sondern beherbergt weitestgehend den gnadenlosen Hau-drauf-Humor der guten alten „Bullyparade“, abgelöst von „Bully & Rick“. Bei einer derartigen Gag-Dichte sind ein paar Griffe ins Klo zu verkraften.
Man darf eben nicht mit unrealistischen Erwartungen in diesen Film gehen. Dann kann man einen herrlich blöden, gut animierten und straff inszenierten Animationsfilm mit solider Dramaturgie und einem unverwechselbaren Humor genießen, gewürzt mit ein paar vergnüglichen Gastauftritten. Das Schmankerl dabei sind zwar nicht die paar lauen Anspielungen auf Kino-Blockbuster wie „Fluch der Karibik“ oder „King Kong“, aber die kleinen Reminiszenzen an Bullys früheres Schaffen. Bullys Parodie-Trilogie ist eine Trilogie auf dem absteigenden Ast, aber dabei bleibt der Chef sich und seinen Fans immer treu.
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