Originaltitel: Machete
USA | 2010 | 105 Min. | FSK: ab 18
Action, Exploitation
Regie: Robert Rodriguez, Ethan Maniquis
Drehbuch: Robert Rodriguez, Álvaro Rodriguez
Besetzung: Danny Trejo, Robert De Niro, Jessica Alba, Michelle Rodriguez, Don Johnson, Lindsay Lohan, Steven Seagal u.a.
Kinostart: 04.11.10
DVD/Blu-Ray VÖ: 21.04.11
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Bilder © Sony Pictures
Worum geht’s?
Machete ist ein mexikanischer Ex-Cop, der Frau und Kind verlor und inzwischen als gebrochener Mann auf der Suche nach Arbeit durch Texas wandert. Geschäftsmann Michael Booth bietet Machete 150.000 Dollar für den Mord an Senator McLaughlin, der nach dem Wahlsieg alle Einwanderer wieder nach Mexiko abschieben will. Machete gibt das Geld in wohltätige Hände. Der Auftrag ist in Wahrheit eine gemeine Falle. Doch Booth und seine Mannen haben nicht mit Machetes Vergangenheit gerechnet und bekommen hart zu spüren, was ihm seinen Spitznamen einbrachte.
Wie ist der Film?
Autorenfilmer Robert Rodriguez ist ein echter Familienmensch und stolz auf seine lateinamerikanischen Wurzeln. So ergab es sich, dass er genau zwei Arten von Filmen dreht: a) Kinderfilme wie „Spy Kids“ und b) Gangsterfilme – meist mit gewaltbereiten Mexikanern –, die sich nicht selten mit dem Tarantino-Universum überschneiden. „Machte“ ist quasi die Summe aller bisherigen Rodriguez-Filme aus Kategorie b). Die Einfachheit von „El Mariachi“ (1992) trifft auf die überspitzte Grindhouse-Hommage in „Planet Terror“ (2007) und alles dazwischen wird einmal kräftig durchgemischt.
„Machete“, die erste Hauptrolle für Rodriguez‘ Stammschauspieler Danny Trejo, wurde nach Angaben des Regisseurs schon in den frühen 90ern geschrieben, doch andere Projekte hatten immer den Vorrang, sodass 2006 daraus ‚wenigstens‘ ein Fake-Trailer gebastelt wurde, welcher im Vorprogramm von „Planet Terror“ zu sehen war. Aufgrund großer Nachfrage wuchs dann aber schließlich doch ein richtiger Spielfilm daraus – in Zukunft sogar eine ganze Trilogie. Das Endprodukt fühlt sich zwar trotzdem eher nur wie ein künstlich aufgeblasenes Drei-Minuten-Konzept an, doch dafür ist alles drin, was Rodriguez am besten kann.
Die Produktion ist wieder einmal ein Familienbetrieb: Zahlreiche Verwandte und Freunde von Rodriguez arbeiteten vor und hinter der Kamera. Je besser man sich in Rodriguez‘ Gesamtwerk auskennt, desto spaßiger ist das Wiederentdecken alter Bekannter. Die eigentliche Handlung ist schließlich nur eine sorglos zusammengebastelte Gangster-Geschichte aus recycelten Versatzstücken mit einigen Seitenhieben auf die heikle Einwanderungssituation an der texanischen Grenze, kräftig aufgepeppt mit ironisch besetzten Stars, die einem ganz bewusst hintergründiges Schmunzeln entlocken sollen. Diverse Retroelementen in der Montage und übertriebene Actionsequenzen mit gut getricksten, teils richtig witzigen Gore-Szenen halten die Inszenierung zusammen.
„Machete“ erreicht fast zu keiner Zeit die Intensität seiner vorangegangenen Gewaltorgien, doch dafür schmeißt Robert Rodriguez im permanenten Selbstzitat alle Zutaten zusammen, die es für einen Rodriguez-typischen, fix produzierten Kult zum abfeiern braucht. Und das ist ja schon Spaß genug.
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Du hast meine Wertung vergessen
9/10
😉
Für mich ne klare 9/1o :). So viel Mut zu Trash muss belohnt werden.
Die 9/10 ist für mich “Planet Terror”, zu dem ich leider immer noch keine (aktuelle) Kritik geschafft habe.