Originaltitel: The Men Who Stare at Goats
USA | 2009 | ca. 90 Min. | FSK: ab 12
Komödie, Satire
Regie: Grant Heslov
Drehbuch: Peter Straughan
Besetzung: George Clooney, Ewan McGregor, Jeff Bridges, Kevin Spacey, Stephen Lang u.a.
Kinostart: 04.03.10
DVD/Blu-Ray VÖ: 05.08.10
Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | Filmposter
Worum geht’s?
Journalist Bob Wilton will seiner Frau, die sich unlängst für seinen Chefredakteur von ihm getrennt hat, seine Männlichkeit beweisen und plant, als Kriegsberichterstatter in den Irakkrieg zu ziehen. Beim Warten auf eine Einreisegenehmigung bietet sich Bob jedoch eine viel interessantere Story. Er erfährt von einer Spezialeinheit der US-Armee mit übersinnlichen Fähigkeiten, die sich „New Earth Army“ nennt. Lyn Cassady, ein Mitglied der New Earth Army und damit sogenannter Jedi-Soldat, der eine Ziege durch bloßes Anstarren töten kann, nimmt Bob mit auf eine irrwitzige Mission.
Wie ist der Film?
Wieder ein Film, der allein schon durch seinen ausgefallenen Titel auf sich aufmerksam macht, wenn auch subtiler als „Lesbian Vampire Killers“. Auf den zweiten Blick lässt sich auch eine äußerst attraktive Besetzung ausmachen. Wer sich durch diese beiden Faktoren für eine unvoreingenommene Sichtung entscheidet, wird nicht enttäuscht und bekommt, was das Filmposter verspricht: eine aberwitzige Komödie mit einer Starbesetzung, die vor Ironie nur so sprüht. Trotzdem kein Hit, von dem man noch lange sprechen wird.
Drei Oscarpreisträger und Ewan McGregor (was nicht heißen soll, das McGregor an dieser Stelle irgendwie abgewertet dargestellt werden soll) toben sich mal wieder aus. Das haben sie verdient, und das Publikum hat auch was davon. Herrlich selbstironisch blicken die Darsteller auf ihre schauspielerische Vergangenheit, jeder auf seine Weise. So gibt Jeff Bridges eine Militär-Variation des legendären „Dude“ („The Big Lebowski“), auch Clooney lehnt sich stilistisch an seine Auftritte in Coen-Brüder-Filmen an („O Brother, Where Art Thou?“, „Burn After Reading“) und McGregor vergnügt sich mit unzähligen Star Wars Anspielungen und Seitenhieben. Wirklich köstlich, wenn der Obi-Wan Kenobi Darsteller in einer Szene fragt, was ein Jedi ist. Ein Gag der Metaebene, wie man ihn nur selten genießen darf. Mindestens genauso deutlich wird das Konzept im Auftritt der Nebenfigur des General Hopgood. Hier zeigt Stephen Lang quasi die direkte Persiflage seiner eigenen Performance in „Avatar“, die unmittelbar vorher in die Kinos kam.
Den Kern des ganzen Theaters bildet schließlich eine Militär-Satire, die leider durch die arg skurrile und wirre Story verwaschen wird und verharmlost wirkt. Was bleibt, ist eine respektable Menge zündender Witze zum Schmunzeln und Lachen, dargeboten von einer gut aufgelegten Top-Besetzung. Am Schluss weiß man kaum, was genau man da eigentlich gerade gesehen hat. Das närrische Ende macht „Männer, die auf Ziegen starren“ jedenfalls zu einem reinen Feel-Good-Streifen, bei dem die satirische Bissigkeit einfach nur ein Bonus ist.
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