Originaltitel: Officer Downe
USA | 2017 | 91 Min. | FSK: ab 18
Action
Regie: Shawn Crahan
Drehbuch: Joe Casey
Besetzung: Kim Coates, Sam Witwer, Lindsay Pulsipher u.a.
Kinostart: —
DVD/Blu-Ray VÖ: 06.10.17
Links zum Film:
IMDb | Wikipedia
Bilder © EuroVideo
Worum geht’s?
Officer Terry Downe lebt für seine Arbeit beim Los Angeles Police Department. Als er im Dienst stirbt, wird er im Rahmen eines streng geheimen Experiments wiederbelebt. Fortan kämpft er als untoter Superpolizist gegen seine Gegner, darunter Ninjas und Killernonnen. Der junge Officer Gable gibt Downe Rückendeckung.
Wie ist der Film?
Dass „Officer Downe“ auf einer Graphic Novel basiert, sieht man dem Film sofort an; anders ließe sich auch kaum rechtfertigen, was sich darin abspielt. Comicautor Joe Casey wandelte sein eigenes Werk zum Drehbuch um und veranschaulicht dabei die Schwierigkeit bei der Übersetzung vom einen Medium ins andere. Interessant für eine breite Öffentlichkeit wird „Officer Downe“ überhaupt erst, weil Shawn ‚Clown‘ Crahan Regie führte – Gründungsmitglied und Perkussionist der Band Slipknot. Crahans Kreativität – vor allem in Musikvideos – ist unbestritten, kann den Film aber nicht retten.
Wilde Farbkontraste, experimentelle Kameraperspektiven, waghalsige Schnitte und mindestens so viele Lens Flares wie in J. J. Abrams’ „Star Trek“ machen „Officer Downe“ zum regelrechten Fiebertraum. Der Regisseur zeigt spannende Visionen in Manier eines Rob Zombie („Haus der 1000 Leichen“), doch sein Konzept bietet dem Publikum kaum Zugang, sondern nervt auf Dauer. Erschwerend hinzu kommt die oberflächliche Charakterzeichnung, dabei steckt in all den skurrilen Figuren durchaus Potenzial. Zum Genuss bleiben eigentlich nur die deftigen Gewaltspitzen sowie ein ulkiger Gastauftritt von Slipknot-Sänger Corey Taylor.
Der übermächtige Cop mag L.A. aufräumen, das Chaos in seinem eigenen Film kann er allerdings nicht verhindern. Sei es der langweilige Soundtrack, der seltsame Rhythmus der Bildästhetik oder die willkürlich anmutende Handlung – „Officer Downe“ ist ein Film der verschenkten Chancen, Edel-Trash ohne Spaßfaktor. Sollte Shawn Crahan eines Tages ein wirklich starkes Drehbuch in die Hände fallen, lohnt es sich, ihn als Regisseur im Auge zu behalten. Bis dahin lieber nochmal „Sin City“ schauen.
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