Psycho III

Filmposter Psycho III

5/10

Originaltitel: Psycho III
USA | 1986 | 89 Min. | FSK: ab 16
Thriller, Horror
Regie: Anthony Perkins
Drehbuch: Charles Edward Pogue
Besetzung: Anthony Perkins, Diana Scarwid, Jeff Fahey u.a.
Kinostart: 30.10.86
DVD/Blu-Ray VÖ: 18.05.06

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | Filmposter

Worum geht’s?

Die unter Schock stehende Novizin Maureen flüchtet vom Kloster ins Ungewisse und landet schließlich in Bates Motel, wo der rebellische Musiker Duane Duke dem Besitzer aufgrund von Geldmangel unter die Arme greift. Angetrieben von der Stimme seiner Mutter verschafft sich Bates Zutritt zu Maureens Zimmer, um sie zu erstechen, wird allerdings durch einen überraschenden Vorfall aufgehalten. Dennoch geschehen mehrere Morde, bis Duke vollends realisiert, für wen er da arbeitet.

Wie ist der Film?

Das Ende des überraschend guten „Psycho II“ war offen genug, um noch eine weitere Fortsetzung zu rechtfertigen, welche schließlich drei Jahre später vorlag. Wenn schon einmal das Antasten eines Hitchcock-Klassikers so glimpflich ausgeht wie bei „Psycho II“, sollte man das Glück natürlich nicht herausfordern, doch so etwas interessiert die Filmindustrie bekanntlich wenig. So schwang sich Hauptdarsteller Anthony Perkins sogar selbst auf den Regiestuhl, um ein drittes Mal in die Rolle seines Lebens zu schlüpfen. Das Endprodukt bewegt sich nicht selten nah an der Entgleisung, weist im Kontext einer Horrorfortsetzung aber auch Vorzüge auf, mit denen schon der Vorgängerfilm punkten konnte.

Auch „Psycho III“ glänzt nämlich durch eigene Ideen, verweigert sich der Gefahr, uninspiriert um das Original herum zu kreisen, zollt dem selbigen aber auch immer wieder Tribut, wie es sich gehört. Doch da Norman Bates‘ Rückweg ins Alltagsleben nach der Entlassung aus der Psychiatrie in „Psycho II“ abgehakt worden war, mussten gänzlich neue Drehbucheinfälle her. Und dabei – und das ist das (wenn auch nahezu unvermeidliche) große Manko des Films – lehnt „Psycho III“ sich etwas zu weit aus dem Fenster.

Die durch und durch traumatisierte Nachwuchsnonne bringt eine Art religiösen Kitsch in die Handlung, der beim Filmkonsum einen unangenehmen Beigeschmack hinterlässt. Demgegenüber wird die Sexualität der Figuren so überdeutlich herausgearbeitet, dass sie zum Störelement verkommt. Anthony Perkins passt sich den zwei neuen Hauptfiguren an und spielt seinen Norman Bates diesmal eine Spur zu überzeichnet – vermutlich ein Resultat davon, dass diesmal niemand außer ihm selbst für die Schauspielführung verantwortlich war. Der groteske Schlussgag ist dann der letzte Beweis für das Fehlen einer gewissen Bremse in „Psycho III“. Aufgefangen wird das Ganze immerhin von der vergleichsweise subtilen, eigensinnigen Musik aus der Feder von Carter Burwell (Stammkomponist der Coen-Brüder).

„Psycho III“ spinnt die Geschichte um den Mörder Norman Bates mithilfe humoriger Reminiszenzen an das Original munter freigeistig weiter und ist dabei recht kurzweilig, wenn nicht sogar spannend, doch entgleiten dabei schier unvermeidlich die Werte von Teil 1 und 2, selbst wenn immer wieder noch darauf verwiesen wird. Das ist zu Unterhaltungszwecken noch ansehnlich, aber nicht mehr ganz ernst zu nehmen.

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