Originaltitel: Sein letztes Rennen
DE | 2013 | 115 Min. | FSK: ab 6
Drama, Komödie
Regie: Kilian Riedhof
Drehbuch: Kilian Riedhof, Marc Blöbaum
Besetzung: Dieter Hallervorden, Tatja Seibt, Heike Makatsch u.a.
Kinostart: 10.10.13
DVD/Blu-Ray VÖ: 28.03.14
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Bilder © Universum Film / Nadja Klier
Worum geht’s?
Paul Averhoff und seine Frau Margot sind gezwungen, ins Altenheim zu ziehen, da die als Stewardess arbeitende Tochter Birgit sich nicht mehr ausreichend um die beiden kümmern kann. Doch zwischen befremdlichen Sing- und Bastelstunden fasst Paul den Entschluss, dass er nicht so einfach auf den Tod warten will. 1958 holte er bei Olympia die Goldmedaille im Marathonlauf. Jetzt will er es nochmal wissen und sich für den Berlin-Marathon anmelden. Mit seinem Training sorgt die ehemalige Sportlegende für reichlich Aufruhr im sonst so tristen Heim.
Wie ist der Film?
„Dieter Hallervorden in der Rolle seines Lebens“ – an dieser vermeintlich hochgegriffenen, das DVD- und Blu-ray-Cover zierenden Aussage ist tatsächlich etwas dran, denn so hat man den Kultkomiker in seiner rund 45jährigen Laufbahn noch nicht gesehen. Im Alter von fast 80 Jahren brilliert Hallervorden in einer Rolle, die zwar stets einen kindlichen Schalk im Nacken hat, ansonsten aber durchaus ernst angelegt ist. Jahrzehntelang brachte er Deutschland zum Lachen – und jetzt auch zum Weinen.
Doch „Sein letztes Rennen“ besteht nicht nur aus der Hauptfigur. Eine der großen Stärken des Films ist, wie aufrichtig er sich auch um seine Nebenfiguren kümmert. Heike Makatsch („Tatsächlich … Liebe “), Katrin Saß („Good Bye, Lenin!“), Frederick Lau („Oh Boy “) und einige weitere bilden eine gut besetzte, vordergründig klischeehafte, aber letztlich nuanciert gezeichnete Figurenkonstellation, die kollektiv ein gesellschaftlich relevantes Thema behandelt. Zwar kommen Altersheime in „Sein letztes Rennen“ nicht gerade gut weg, doch bemüht sich Regisseur und Autor Kilian Riedhof erfolgreich, Schwarzweißmalerei zu vermeiden.
So sauber wie die hochwertigen Bilder von Kamerafrau Judith Kaufmann ist „Sein letztes Rennen“ auch dramaturgisch. Eigentlich ist der Handlungsablauf in weiten Teilen vorhersehbar, und dass der Film mit aller Macht versucht, zu berühren, ist offensichtlich. Aber er schafft es eben auch. Es gibt reichlich Zeitlupen-Pathos und eine schwülstige Musikuntermalung, doch Riedhof meint das alles so aufrichtig und platziert diese Stilmittel so geschickt, dass seine Masche bestens aufgeht. Das Publikum kann sich einfach fallen lassen in die lebensbejahende Geschichte mit ihren liebenswerten Figuren und dem leisen Humor. Eine kleine Perle des deutschen Kinos, fürs Herz und die ganze Familie.
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