Crisis in Six Scenes

Poster Crisis in Six Scenes

5/10

Originaltitel: Crisis in Six Scenes
USA | 2016 | ca. 23 Min. | FSK: ?
Komödie
Regie: Woody Allen
Drehbuch: Woody Allen
Besetzung: Woody Allen, Miley Cyrus, Elaine May u.a.
DVD/Blu-Ray VÖ:

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Worum geht’s?

Amerika in den 1960er Jahren: Der Schriftsteller Sidney Munsinger versucht sich gerade als Drehbuchautor für eine Fernsehserie, ist mit dem Job aber überfordert. Zu der kreativen Krise gesellt sich noch ein ungebetener Gast: Die politische Aktivistin Lennie Dale dringt in Sidneys Haus ein. Sidneys Frau Kay nimmt die vor der Polizei fliehende Lennie begeistert auf und lernt von ihrer politischen Weltsicht, während Sidney mit dem Trubel nichts zu tun haben will.

Wie ist die Serie?

Szenenbild Crisis in Six ScenesHollywood-Legende Woody Allen ließ sich bitten, für die Amazon Studios eine Serie zu produzieren und bereute es sofort, wie er in einem Interview äußerte. Seit 1965 veröffentlicht der inzwischen über 80jährige Regisseur, Autor und Schauspieler im Schnitt einen Kinofilm pro Jahr – verständlich, dass Allen bei diesem unfassbaren Output keine Zeit bleibt, sich dem Fernsehen zu widmen. Dass der Schöpfer von Hits wie „Der Stadtneurotiker“ und „Midnight in Paris“ keine Erfahrung mit Serien mitbringt, ist „Crisis in Six Scenes“ anzumerken. Was das Projekt vor dem Untergang rettet, ist Allens verlässliches Komikgespür.

Vor der Kamera legt Allen seine Paraderolle des stammelnden Neurotikers auf, die seinem wahren Ich sicherlich ähnelt; hinter der Kamera entwirft er seinen üblichen Dialogwitz. Seine schmuck-, wenn nicht gar einfallslose Inszenierung lebt gänzlich von kuriosen Situationen und überzogenen Streitgesprächen. Das trockene Aufeinanderprallen unterschiedlichster Weltanschauungen sorgt für so manches Schmunzeln und Lachen. Dabei bleibt der Humor nicht bieder, aber entzückend harmlos, wie man es von einem alten Gentleman erwartet.

Leider weiß Allen offensichtlich nicht, wie er mit dem Medium umgehen soll, sodass „Crisis in Six Scenes“ nur wie ein gestreckter, portionierter Film wirkt. Statt die längere Laufzeit für die Erforschung von Charakteren zu nutzen, ist die Serie sogar oberflächlicher und ereignisärmer als Allens kompakte Kinofilme. Was bleibt, ist der typische, lockerflockige Allen-Charme in Unterhaltungen von sechsmal 20 Minuten. Hätte das Projekt seinen Schöpfer nicht so viele Nerven gekostet, wie er im Interview gesteht, müsste man es als kleine Fingerübung bezeichnen. Wenig überraschend ist keine weitere Staffel geplant. Man sieht sich dann im Kino wieder.

Die sechs Episoden sind seit März 2017 auf Deutsch und Englisch bei Amazon Prime Video verfügbar.

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