Originaltitel: Tekken
USA, JP | 2009 | 88 Min. | FSK: ab 18
Action, Videospieladaption, Direct-to-DVD
Regie: Dwight H. Little
Drehbuch: Michael Colleary, Alan B. McElroy, Mike Werb
Besetzung: Jon Foo, Kelly Overton, Cary-Hiroyuki Tagawa u.a.
Kinostart: —
DVD/Blu-Ray VÖ: 24.09.10
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Bilder © Splendid Film
Worum geht’s?
Nach den großen Kriegen wird die Welt von wenigen Konzernen, die sich durchsetzen konnten, regiert. Der mächtigste von allen heißt Tekken, geleitet von Heihachi Mishima. Mishima veranstaltet jährlich ein internationales Turnier, in dem sich die besten Kämpfer der Konzerne im Zweikampf messen, bis nur noch ein Sieger übrig bleibt. Durch einen Auswahlkampf qualifiziert sich auch der junge Jin, der aus den Slums kommt und als „The People‘s Choice“ antritt, obwohl seine Mutter ihn immer vor Tekken gewarnt hat. Jin geht es nicht um den Turniersieg – er sinnt auf Rache.
Wie ist der Film?
Es ist soweit, das neben „Street Fighter“ weltweit beliebteste Prügelturnier für die Spielkonsole hat eine Realverfilmung bekommen. Durch das Genre ist natürlich zwangsläufig kein hoher Anspruch gegeben. Bleibt eigentlich nur zu hoffen, dass die Tekken-Zocker dieser Welt ihr Baby aus der PlayStation korrekt und würdig adaptiert zu sehen kriegen. Doch da scheitert „Tekken“, durch die (mal mehr, mal weniger verständlichen) Freiheiten, die sich das Drehbuch gegenüber der Vorlage nimmt.
Regisseur Dwight H. Little („Anacondas: Die Jagd nach der Blut-Orchidee“) verfügt über eine hübsche, postapokalyptische Atmosphäre, da die Handlung in einer düsteren Zukunft angesiedelt ist. Die Ausstattung, die hochstilisierten Bilder und die hektisch, aber nicht zu hektisch geschnittenen Kampfszenen können sich wirklich sehen lassen. Durch das reichlich pathetisch dargestellte Klischee-Verhalten der Figuren verkommt das Gesamtpaket dennoch zur Belanglosigkeit. Wenigstens scheint Little erkannt zu haben, wie viel Sexappeal sich aus den strammen Kämpferinnen und Kämpfern herausholen lässt und nutzt dies berechtigterweise aus – verhältnismäßig subtil sogar.
Beim Casting wurde gute Arbeit geleistet (zumal es ja nicht vorrangig um überragende Schauspielkunst geht), denn die realen Ebenbilder der virtuellen Figuren mit den oft leicht übertriebenen Proportionen sind gelungen. So lernt man neben dem alten Hasen Cary-Hiroyuki Tagawa („Mortal Kombat“, „Pearl Harbor“) auch so manchen Newcomer mit Potential kennen. Für den großen Fan wird die Enttäuschung trotzdem groß sein, da viele liebgewonnene Spielfiguren im Film nicht auftauchen und die Beziehungen der selbigen untereinander zum Teil ganz anders dargestellt sind (z.B. hat die heiße Christie Montero, die eigentlich ein Schützling von Breakdance-Fighter Eddy Gordo ist, im Film überhaupt nicht mit Eddy zu tun und schmeißt sich stattdessen an Jin ran).
„Tekken“ stellt die kleinliche Anhängerschaft des gleichnamigen Videospiels also nicht zufrieden (Heihatchi hat nicht mal einen Kampf!) und ist für alle anderen nichts als durchschnittliche Actionkost mit vielen bunten Bildern zum Preis von ein paar Gramm Logik. Trotz des im Handlungsmittelpunkt stehenden Familiendramas hat „Tekken“ auch nicht mehr Substanz als etwa die quietschfidele Fleischbeschau „DOA: Dead or Alive“ (2006) aus dem gleichen Genre. Zu guter Letzt will „Tekken“ auch noch auf eine Fortsetzung gespannt machen, obwohl das keine so gute Idee sein dürfte – selbst wenn man dann vielleicht endlich Tekken-Opa Heihatchi kämpfen sehen sollte. Zumindest sollte das kaum jemanden jucken, wie schon dieser erste Teil.
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